pte20060320028 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Japanischer Roboter übernimmt Altenpflege

Künstlicher Humanoid kann sehen und riechen


Roboter als Altenpfleger der Zukunft
Roboter als Altenpfleger der Zukunft

Nagoya (pte028/20.03.2006/13:50) Das japanische Forschungsinstitut Riken http://www.riken.jp hat einen neuen humanoiden Roboter entwickelt, der in der Altenpflege eingesetzt werden soll. Der 100 Kilogramm schwere, künstliche Altenpfleger, den die Wissenschaftler auf den Namen RI-MAN getauft haben, misst 158 Zentimeter und soll schon bald in der Lage sein, bis zu 70 Kilogramm schwere Personen aufzuheben oder auch herumzutragen. Darüber hinaus kann RI-MAN sowohl sehen als auch hören und soll den Forschern zufolge zwischen acht unterschiedlichen Gerüchen unterscheiden können. Unterstützung erhalten die japanischen Forscher von der eigenen Regierung, die angesichts der alternden japanischen Gesellschaft um Zukunftsperspektiven in der Altenbetreuung bemüht ist.

"Anders als in Europa werden Maschinen in Japan nicht als Bedrohung sondern als Hilfe empfunden, die für mehr Autonomie im täglichen Leben sorgen können", erklärt Roboterexperte Frank Kirchner von der Universität Bremen http://www.uni-bremen.de die ausgeprägte Faszination der Japaner mit humanoiden Robotern. Wenngleich die kulturgesellschaftlichen Bedingungen den Einsatz derartiger Roboter in Europa beinahe unmöglich machen würden, stelle deren Entwicklung aber auch hierzulande ein äußerst spannendes Forschungsthema dar, so Kirchner. Bei der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz würde der sozialen Interaktionsfähigkeit jener Maschinen untereinander und mit Menschen nämlich eine entscheidende Rolle zukommen.

Der derzeitige RI-MAN-Prototyp http://www.bmc.riken.jp/~RI-MAN/index_us.html ist in der Lage, bis zu zwölf Kilogramm schwere Testdummies zu orten, deren Gewicht zu bestimmen sowie diese aufzuheben und durch den Raum zu tragen. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wollen die Entwickler die Tragkapazität allerdings auf 70 Kilogramm erhöhen, um die Roboter in der Alten- und Krankenpflege tatsächlich einsatzfähig zu machen. Eine Vielzahl an Sensoren, die unter einer fünf Millimeter dünnen Silikonschicht angebracht sind, sorgt darüber hinaus dafür, dass der Roboter menschlichen Bewegungen mit seinen Augen nachfolgen kann. Weiters kann der künstliche Humanoid auch die Richtung bestimmen, aus der eine Stimme im Raum kommt und diverse Gerüche wahrnehmen und verarbeiten.

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