pte20090303033 Auto/Verkehr, Umwelt/Energie

Elektroautos werden dynamische Leichtgewichte

Trendstudie: Experten glauben an Revolution durch neue Konzepte


Elektroautos sind keine langweilige Klapperkisten mehr (Foto: Nissan)
Elektroautos sind keine langweilige Klapperkisten mehr (Foto: Nissan)

Bremen (pte033/03.03.2009/12:45) Die nächste Generation von Elektroautos wird leicht, vollelektrisch und sicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Trendstudie unter 196 Experten aus Wissenschaft, Entwicklung, Zulieferung, Finanzwelt sowie der Automobilkonzerne. "Wir fragten, welche als wichtigste Bausteine eines neuen Elektrofahrzeugkonzepts gesehen werden. Das sollte zu Überlegungen außerhalb des jeweils eigenen Metiers anregen", sagt Studienautor Jörg Warnstorf, Geschäftsführer Beratungsbüros Warnstorf & Partner Consulting http://www.warnstorf-partner-consulting.de , im pressetext-Interview. Neue Hersteller aus dem Mittelstand haben laut Studie durchaus die Chance, sich gegen Großkonzerne durchzusetzen.

Derzeit bewegen sich erst einige tausend Elektroautos auf Europas Straßen. Die Studie zeigt jedoch ein hohes Potenzial für künftigen Absatz - mit großen Schwankungen in der Prognose für 2020. "Vier von zehn Befragten glauben, dass es zwischen 300.000 und 500.000 Elektroautos allein in Deutschland geben wird. 29 Prozent schätzen diese Zahl auf eine Mio., 32 Prozent auf mehr", so Warnstorf. Anlass zu Optimismus gebe vor allem der Imagewechsel weg von "klein, klapprig, langweilig", hin zu "dynamisch, durchzugsstark, interessant", der sich erst in den letzten zwei Jahren vollzogen habe. "Nachdem die ersten Autoredakteure selbst Elektroautos getestet haben, hat sich auch die öffentliche Wahrnehmung geändert." Der Wandel sei auch dadurch besonders erkenntlich, da die herkömmliche Autobranche plötzlich als "alte Automobilindustrie" bezeichnet werde.

Dem Dauerthema Akkutechnologie räumt man zwar gegenwärtig noch hohen Forschungsbedarf ein, die zukünftige Entwicklung soll jedoch besonders auf geänderter Bauweise basieren. "Die Experten setzen auf völlig neue Konzepte, die nicht bloß aus bestehenden Modellen den Motor herausnehmen und gegen einen Elektroantrieb ersetzen", so Warnstorf. Das geringere Gewicht wird als wichtigster Aspekt dieser Bauweise gesehen, da es eine höhere Reichweite ermöglicht. Hintergrund dieses Trends seien die jüngsten Fortschritte in der Materialforschung. "In den letzten zwei Jahren hat sich im Materialbereich viel getan. Man traut etwa den Faser-Verbundwerkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen oder den Composite-Verfahren zu, künftig den Elektroautos trotz leichter Bauweise genug Sicherheit zu bieten", so Warnstorf.

In der Frage nach der Antriebsart der Zukunft wird der Hybridantrieb zusehends als Übergangslösung gesehen und auch Brennstoffzellentechnik wird kaum mehr Bedeutung beigemessen. "Experten betonten, dass echte Zukunftstechnik vollelektrisch sein wird, weshalb mehrere Konzerne wie Nissan bereits nur auf vollelektrische Lösungen setzen", so Warnstorf. In Deutschland habe man die Entwicklung verschlafen. "Daimler, BMW und VW holen jetzt erst ihre Hybrid-Konzepte aus der Schublade. Den großen damit verbundenen Forschungsaufwand hinterfragen jedoch viele Experten und bezeichnen ihn als Förderung gestriger Technik."

Als wichtigste Impulsgeber für zukünftige Entwicklung der Elektroautos sieht Warnstorf nicht die großen Konzerne, sondern Betriebe aus dem Mittelstand. "Die Akteure haben sich geändert. Ein Zusammenschluss etwa eines innovativen Kunststoff-Verarbeiters mit einem Zulieferer der Akkutechnologie, einem kreativen Ingenieursteam und Financiers könnte heute an jeder Stelle neue Automobilindustrie entstehen lassen. Die Karten werden dadurch wieder neu gemischt." Auch in traditionellen Autohersteller-freien Ländern wie der Schweiz sei diese Entwicklung denkbar. Bisher scheitere es oft noch an den Finanzen. "Doch Geldgeber aus dem Bereich Risikokapital und aus Kapitalbeteiligungsgesellschaften werden zunehmend auf die Elektromobilität aufmerksam. Sie überlegen gerade in Zeiten schwieriger Wirtschaftslage genauer, worin sie investieren wollen", so der Studienautor abschließend zu pressetext.

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