pte20100812016 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Gamer sind keine Einzelgänger

Jeder vierte spielt regelmäßig auf PC, Handy oder Konsole


Konsole: Spielt man gemeinsam, so lieber im Wohnzimmer als im Internet (Foto: aboutpixel.de/Beckert)
Konsole: Spielt man gemeinsam, so lieber im Wohnzimmer als im Internet (Foto: aboutpixel.de/Beckert)

Hohenheim (pte016/12.08.2010/13:45) Computer- und Konsolenspieler sind keineswegs männlich, jung, ungebildet und sozial isoliert. Das zeigt die repräsentative Studie "Game Stat", zu der Forscher der Universität Hohenheim https://online.uni-hohenheim.de 4.500 Personen ab 14 Jahren befragt haben. 24 Prozent der Bevölkerung oder hochgerechnet 16,8 Mio. Deutsche spielen regelmäßig, und viele der früheren Klischees sind nicht mehr gültig. "Das Hobby 'Gaming' ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", berichtet Studienleiter Thorsten Quandt.

Wenngleich sich unter den 14- bis 19-Jährigen die meisten (60 Prozent) als "Gamer" bezeichnen, spielen auch Ältere gerne. Noch immer jeder zweite aus der Gruppe 18 bis 29 gehört dazu ebenso wie jeder vierte zwischen 30 und 49 Jahren. Erst ab diesem Alter ist der Anteil der Spieler nur noch wenig relevant. "Sichtbar wurde jedoch, dass Ältere deutlich anders spielen als die Jungen", sagt Ruth Festl, Co-Autorin der Studie, im pressetext-Interview.

Von wegen isoliert

Auch die Frage, mit wem man spielt, brachte eine Überraschung. "Es sind nicht die Jungen, die bevorzugt alleine spielen, sondern eher die Älteren", so Festl. Besonders in den beiden jüngsten Altersgruppen sind soziale Spielformen wie Multiplayer- oder Partyspiele äußerst beliebt. "Bisher wurden Konsolenspiele wie Singstar in solchen Studien kaum untersucht. Doch es scheint als ob Jüngere besonders deshalb spielen, um in Gemeinschaft mit anderen zu sein."

Dass Junge gerne in der Anwesenheit anderer spielen, zeigen auch die Detailergebnisse. 55 Prozent der Gamer spielen mit Freunden und Bekannten im Wohn- oder Jugendzimmer, während dies nur 39 Prozent von ihnen online mit anderen menschlichen Mitspielern tun. 29 Prozent spielen immer allein, 81 Prozent nur manchmal. Das klassische Bild, dass alle Gamer Einzelgänger sind, ist somit überholt.

Abitur macht spielfreudig

30 Prozent der Männer spielen. Damit ist Gaming zwar weiterhin vom stärkeren Geschlecht dominiert, doch holen die Frauen deutlich auf. Knapp jede fünfte Frau (19 Prozent) spielt oft, doch bevorzugt als Singleplayer. "Online-Spiele mit mehreren Teilnehmern wie etwa World of Warcraft locken eher Männer", berichtet Festl. Aus der Gruppe ohne mittlerer Reife sind 19 Prozent Gamer, mit mittlerer Reife 22 Prozent und mit Abitur sogar 29 Prozent, was deutlich über dem Durchschnitt liegt. Allerdings sinkt die Spielfreude nach der Hochschule auf 19 Prozent.

Warum und was gespielt wird, werden die Hohenheimer Forscher bis zum nächsten Frühjahr erkunden. Einige Hinweise darauf gibt bereits eine aktuelle BITKOM-Studie. Denk- und Strategiespiele sind demnach am beliebtesten, wobei die Altersgruppe zwischen 14 und 19 Jahre eine Ausnahme macht. Männliche Jugendliche bevorzugen Actionspiele, weibliche hingegen Games auf Social Media wie StudiVZ oder Facebook.

Detailergebnisse unter https://sofoga.uni-hohenheim.de/83372.html

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
Tel.: +43-1-81140-316
E-Mail: pernsteiner@pressetext.com
|