pts20100503010 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

ÖPWZ feierte 60. Jubiläum am 29. April im Haus der Industrie

60 Jahre Bildungsarbeit für Österreichs Wirtschaft und Verwaltung


ÖPWZ-Präsident Dr. Johannes Kleemann eröffnet die Veranstaltung
ÖPWZ-Präsident Dr. Johannes Kleemann eröffnet die Veranstaltung

Wien (pts010/03.05.2010/10:23) Das Österreichische Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum, kurz ÖPWZ, feiert 2010 sein 60-jähriges Jubiläum. Am 29. April 2010 lud das ÖPWZ zur Jubiläums-Veranstaltung ins Haus der Industrie.

Im Jahre 1950 wurde ein Ministerratsbeschluss mit folgendem Text gefasst: "Die materiellen, geistigen und moralischen Kräfte des österreichischen Volkes im Dienste der Produktivitätssteigerung sind zu mobilisieren." Diese auch damals nicht leichte Aufgabe wurde dem ÖPZ - Österreichisches Produktivitäts-Zentrum - übertragen. Eine sehr große und entscheidende Hilfe war dabei der amerikanische Marshall-Plan und damit die großzügige finanzielle Unterstützung für die aktive Umsetzung der Aufgaben.

Das ÖPWZ als Institut der Sozialpartner ist bis heute ein wichtiger Partner der Wirtschaft im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern.

Bei einer großen Festveranstaltung im Haus der Industrie schlug das ÖPWZ den Bogen von der Vergangenheit zu den Herausforderungen der Zukunft. Durch die Veranstaltung führte Ronald Barazon.

Dr. Johannes Kleemann, Präsident des ÖPWZ, blickte in seiner Begrüßung auf die Gründungszeit und die bewegten Nachkriegsjahre zurück und stellte fest, dass das ÖPWZ als Bildungsinstitution der Sozialpartner einmalig in Europa ist.

Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung, die das ÖPWZ für die Effizienzsteigerung von lebenslangem Lernen und damit die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer habe. "Wir müssen die Menschen zu einer noch aktiveren Mitwirkung an allen Bereichen des modernen öffentlichen Lebens ermutigen und befähigen sowie entsprechend in Humanressourcen investieren, denn Humankapital ist ein entscheidender Faktor für den wissensbasierten Wirtschaftsraum", so Marek.

Welche Rolle und Bedeutung der Marshall-Plan für Österreich hatte, wie damit der Aufbau und die Modernisierung und Industrialisierung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützt wurde, zeigte S. E. William E. Eacho, III, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Österreich, in seinem Vortrag auf. Österreich profitierte besonders stark vom Marshall-Plan und verfügt heute in Form des aus dem Marshall-Plan heraus entwickelten ERP-Fonds über reiche Mittel, Unternehmen mit zinsgünstigen Krediten unterstützen.

Unter dem Motto "Bewegte Bilder aus bewegten Zeiten" zeigte eine Zusammenstellung von Filmausschnitten, welche Themen der ÖPZ-Filmdienst mit seinen mobilen Filmvorführungswagen zu den Menschen in allen Bundesländern brachte. Wie der Medien- und Kulturtheoretiker Ramón Reichert in der Einführung zu den Filmausschnitten betonte, spielte der ÖPZ-Filmdienst eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über Arbeits- und Fertigungsmethoden, Transportwesen und Unfallverhütung. Bis Mitte 1953 hatten 46.000 Vorführungen stattgefunden und bis 1975 verfügte das ÖPZ über 1.700 Filme.

"Zukunft gestalten": Der nächste Programmpunkt brachte zwei Koryphäen ihres Faches zu einem spannenden Dialog zusammen: Univ. Prof. Dr. Roman Sandgruber, Vorstand des Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Johannes Kepler Universität Linz, ist mit über hundert Veröffentlichungen der Experte für Wirtschafts- und Industriegeschichte Österreichs. Zukunftsszenarien und Strategien für Technologie, Wirtschaft und Unternehmen sind das Arbeitsgebiet von Prof. Dr. Eckard Minx, Sprecher des Vorstands der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung, Ladenburg und Berlin, und Honorarprofessor für "Soziologie und Technik" an der HTW Berlin und für "Transportation Design" an der HDK Braunschweig. Die beiden Experten das Thema Produktivität und deren Entwicklung von der industriellen Revolution bis zur Informations- und Wissensgesellschaft. "In der Zukunft werden Bildungsinstitutionen verstärkt die Aufgabe haben, Übersichtlichkeit herzustellen und die Menschen dazu zu befähigen, Veränderungen zu managen", so Prof. Minx.

Dr. Walter Pöltner, Sektionschef im Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, vertrat BM Rudolf Hundstorfer. Walter Pöltner skizzierte seinen beruflichen Werdegang, um zu veranschaulichen, wie wichtig berufsbezogene Aus- und Weiterbildung ist. "Ohne Aus- und Weiterbildung wäre ich nicht da, wo ich heute bin."

Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem Ausblick der Sozialpartner: "Gemeinsame Bildung schafft gemeinsame Zukunft", so das Motto der Abschlussrunde. Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung, Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Kommerzialrätin Renate Römer, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich und Kommerzialrat Mag. Helmut Puffer, Vizepräsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, beglückwünschten das ÖPWZ zu 60 Jahren erfolgreicher Bildungsarbeit. Alle waren sich darin einig, dass die Zukunft große Herausforderungen mit sich bringt und dass Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit jedes Unternehmens und jedes Einzelnen sind. Das ÖPWZ ist mit seinen Angeboten für diese Zukunft gut gerüstet.

Im April erfolgte der Startschuss für eine österreichsche Strategie für Lebenslanges Lernen mit einem High-Level-Forum mit vier Bundesministern, den Sozialpartnern, dem AMS und weiteren Fachleuten. Das ÖPWZ wird den dynamischen Veränderungen in der Wirtschaft stets Rechnung tragen und auch in Zukunft wie bisher zur Qualifizierung und der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und der Mitarbeiter sowie der Führungskräfte der Betriebe seinen aktiven Beitrag leisten.

Mehr über 60 Jahre ÖPWZ: http://60jahre.opwz.com

(Ende)
Aussender: ÖPWZ - Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum
Ansprechpartner: Mag. Birgit Böhm
Tel.: +43 1 533 86 36-92
E-Mail: birgit.boehm@opwz.com
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