pts20100623012 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Wealth Management: Briten machen Schweizer Führung streitig

Private Banking Studie ortet Gefahren für Schweizer Vermögensverwalter


Zürich/London (pts012/23.06.2010/10:33) Private Banker in Grossbritannien wappnen sich für einen Grossangriff auf die globalen Wealth Management-Institute, allen voran die beiden Schweizer Grossbanken. Das geht aus einer Studie des Finanzplatzes London hervor, die von der Managementberatung Horváth & Partners gemeinsam mit der Beraterfirma Anvalad durchgeführt wurde. Die Untersuchung analysiert die Strategien der Briten.

Befragt wurden global tätige Vermögensverwalter wie auch Manager von neueren Boutiquen, die die jüngste Krise zum Aufbau von attraktiven Portfolios aus Kundengeldern und leistungsfähigen Mitarbeiterteams genutzt haben. Vor allem die global tätigen Banken stehen bei ihnen im Visier: "Die Entwicklungen der Schweizer Grossbanken im Wealth Management werden genau verfolgt", warnt der Geschäftsleiter von Horváth & Partners in Zürich, Andrew Mountfield.

Neben dem Wegfall des "Verkaufsarguments Bankengeheimnis" glauben die befragten Bankmanager Fehler in der Strategieumsetzung der Schweizer entdeckt zu haben. Besonders die fehlende Konsequenz in der Integration von Akquisitionen lasten sie dem Management von Schweizer Grossbanken an. Das Ergebnis: schlechte Abstimmung von Produkten, Kundengruppen und Verkaufspraktiken. Entwicklungen, die die global tätigen Banken natürlich nicht wiederholen möchten und daher auf eine systematische und rasche Integration von Advisory und Vertriebsmanagement-Praktiken drängen.

Durch Verkaufsoptimierung zu mehr Performance

Sowohl kleinere als auch grössere Institute in London haben festgestellt: Je systematischer und konsistenter das Verkaufsmanagement optimiert wird, desto höher ist die Unternehmensperformance - eine der wohl wesentlichsten Erkenntnisse aus der Private Banking Studie. Die "High-Performer" im Wealth Management Sektor, die auch in der Finanzkrise in das Verkaufsmanagement investiert haben, gelingt es so schneller Marktanteile und "Share of Wallet" zu gewinnen. (Ein Drittel der Befragten schützt ihre bestehenden Assets durch die Gewinnung von Share of Wallets.)

Konkrete Umsetzung statt blosse Handlungsempfehlungen

Als weiterer Erfolgsfaktor der kleinen Privatbanken in Grossbritannien wird der Abgleich von Verkaufsstrategie, Organisation, Management-Prozessen und IT-Systemen gesehen. Konkret fällt bei den High-Performers auf, dass mit Investitionen häufig eine höhere operative Effektivität der Banker angepeilt wird. Strategien werden - vor allem im mittleren Bereich des Kundenspektrums - auffallend oft in möglichst konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt. Die Erkenntnis, dass nicht die blosse Formulierung von Strategien den Erfolg bestimmt, sondern der Fokus auf die Umsetzung relevant ist, hat sich hier längst durchgesetzt.

Studienteilnehmer sehen grosses Potenzial in Kernberatungsprozessen

Somit überrascht es nicht, dass 88 Prozent der befragten Studienteilnehmer grosses Potenzial in Kernberatungsprozessen sehen. Von den standardisierteren und verbesserten Verkaufsprozessen versprechen sie sich eine konsistentere Strategieimplementierung und eine tiefere Kundensegmentierung.

Rasche Reaktion auf schlechte Performance

Weitere Defizite sehen die Britischen Banker insbesondere in der Strukturierung der Vertriebsprozesse der Schweizer, in der Performance des Verkaufsmanagements, im Monitoring der Verkaufseffektivität und in der Motivation der Angestellten selbst. "Häufig werden die Verkaufsstrategien und die Erfolgsmessung zu wenig aufeinander abgestimmt. Und auf schlechte Performanceergebnisse wird nicht reagiert", zitiert Mountfield aus der Studie. Einen möglichen Grund dafür sehen 20% der Londoner Private Banker in den fehlenden Informationen, die für einen robusten Performance Management Prozess notwendig wären. Zudem vermissen über 90% der Studienteilnehmer bei den Schweizer Grossbanken Indikatoren wie etwa Scorecards.

Professionalisierung als Herausforderung

Die wichtigsten Fragen für die Zukunft der Vermögensverwalter: Mehr als 90% der britischen Banker unterstreichen die Bedeutung kontinuierlicher Weiterentwicklung, Standardisierung und Optimierung des kompetenten Advisoryprozesses sowie des Verkaufsmanagements. Für die global operierenden Schweizer Banken, aber auch für Nischen-Player in der Schweiz selbst ist die zunehmende Professionalisierung des Managements von Private Banking eine echte Herausforderung.

Über Horváth & Partners

Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Management-Beratung. Das 1981 in Stuttgart gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiter an elf Standorten in Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Rumänien, Spanien und den USA. Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Leistungssteigerung und die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Organisationen. Die Kompetenzschwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Strategisches Management und Innovation, Prozessmanagement und Organisation sowie Controlling und Finanzen. Horváth & Partners begleitet die Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis hin zur Realisierung und nachhaltigen Verankerung durch die Verbindung mit dem Steuerungssystem. http://www.horvath-partners.com

Weitere Informationen:

Andrew Mountfield
Geschäftsleiter Horváth & Partner AG
Seefeldstrasse 279a, CH-8008 Zürich
Telefon: +41 (0)44 421 23 00
E-Mail: amountfield@horvath-partners.com

Alexandra Stiegler
SPRIT communication GmbH
Telefon: +41 (0)44 922 12 36
Mobile +41 (0)79 319 27 68
stiegler@spritcom.ch

(Ende)
Aussender: Horváth & Partners Management Consultants
Ansprechpartner: Nora Wilhelm, Temmel, Seywald & Partner
Tel.: +43 1 4024851-0
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