Verbände kritisieren mangelhafte Altenpflege
Ausländische Betreuungsmodelle werden zur gefragten Alternative
![]() |
Altenpflege: Bedingungen oft menschenunwürdig (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann) |
Paderborn/Hamm (pte024/25.05.2012/13:55) Eine qualitativ gute und bezahlbare Altenpflege in Deutschland zu gewährleisten, davon scheint die Politik noch weit entfernt. "Wir haben hier einen angeblich hohen Qualitätsstandard und trotzdem ist die Pflegequalität in unseren Einrichtungen schlecht", kritisiert Werner Tigges, Vorstand des Bundesverbands Haushaltshilfe und Seniorenbetreuung http://bhsb.de , im pressetext-Interview. "Der in den letzten Wochen durch die Medien gegangene 3. Qualitätsbericht 2012 des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDK) zeigt deutlich die Mängel auf."
Auch der Geschäftsführer der Caritas http://caritas.de , Rolf Steins, rügt im Westfälischen Anzeiger die Maßstäbe, nach denen die Prüfung erfolgt: "Das Prüfverfahren berücksichtigt mit seinen Kriterien nicht das Ergebnis der Pflege, so wie sie letztendlich beim Bewohner ankommt." Die Prüfung des MDK erfolge in allen Alten-und Pflegeeinrichtungen unangemeldet einmal pro Jahr. Dabei werden lediglich zehn Prozent der Bewohner befragt und von den Prüfern genauer in Augenschein genommen.
Pflegegeld muss angehoben werden
"Bislang werden in den Einrichtungen der gepflegte Park, die saubere Küche und die Pflege mit nahezu gleicher Gewichtung gewertet. Mit einem schönen Park, aber schlechter Pflege, haben die Heime also schon die Hälfte der Punkte beisammen", verdeutlicht Tigges. Vor diesem Hintergrund fordert er auch eine Anhebung des sozialen Status für pflegende Angehörige und häusliche Pflege.
"In der Schweiz ist das Pflegegeld zum Beispiel genau doppelt so hoch wie die Sachkosten. In Deutschland ist es leider umgekehrt", so Tigges. Bei steigender Altersarmut und Haushaltsknappheit bei Familien sei es wichtig, dass gute Pflege nicht den Besserverdienern vorbehalten bleibt. "Im Pflegebereich müssen zudem auch endlich die ausländischen Dienstleister politisch abgesichert und anerkannt werden."
Menschlicher und würdevoller Umgang
In der Pflege sei eine "Qualitätsoffensive" notwendig, fordert auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast. Sie verlangt eine Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffes und die Einführung einer Bürgerversicherung, um das Gesundheits- und Pflegewesen auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen.
Ausländische Betreuungsmodelle wie die 24-Stunden-Betreuung http://24stundenbetreut.com durch osteuropäische Pflegekräfte, die in Deutschland im Privatbereich direkt in den Wohnungen arbeiten oder die Möglichkeit der Pflege in betreuten Wohneinheiten in Entwicklungsländern wie Thailand http://alzheimerthailand.com werden immer beliebter. "Neben den günstigeren Pflegekosten ist es vor allem der menschliche und würdevolle Umgang mit den Pflegebedürftigen, der die Familien überzeugt", weiß Tigges aus Erfahrung.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Caroline Bartz |
Tel.: | +49-30-29770-2514 |
E-Mail: | bartz@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |