Viele Fragezeichen um Börsenfusion
Deutscher Kapitalmarkt hat schon bessere Zeiten gesehen
Frankfurt am Main (pte042/24.05.2016/15:30) Die geplante Fusion der Frankfurter Börse mit der London Stock Exchange stößt bei Investor-Relations-Profis nicht auf ungeteilte Zustimmung. Unsicherheiten und fehlende Transparenz sorgen für "viele Fragezeichen", so das Ergebnis einer Podiumsrunde auf dem Deutschen-Investor-Relations-Kongress (DIRK) http://dirk.org am Dienstag in Frankfurt, die der Zukunft des Deutschen Kapitalmarkts gewidmet war.
Smarter Markt gefragt
Während Deutsche-Börse-Vorstand Hauke Stars http://deutsche-boerse.com die Vorteile einer Börsenfusion erläuterte, sieht Société-Générale-Direktor Kirsten Kistermann-Christophe http://societegenerale.com die Investoren derzeit "eher verunsichert". Der Markt müsse sich erst (wieder) entwickeln, Börse und Politik müssten "erzieherisch" auf Investoren und Unternehmen einwirken. Auch Hans Richard Schmitz von der Hamborner REIT AG http://bit.ly/1XtPezX sieht ein "schwieriges Thema" und ein regulatorisches Umfeld, das eine solche Fusion nicht wirklich begünstigt.
DIRK-Chef Kai Bommer sprach sich nicht grundsätzlich gegen eine Fusion aus, doch fehle es an Akzeptanz für ein solches Vorhaben. Derzeit würde mehr Vertrauen verspielt als gewonnen. Grundsätzlich braucht es einen smarten Kapitalmarkt, betonte Bommer, und eine europäische Lösung im Rahmen einer Kapitalmarktunion. Ein eigener deutscher Kapitalmarkt habe jedenfalls auch seine Berechtigung.
Europäischer Champion
Hauke Stars warb in der Diskussion für eine Zusammenführung der beiden Börsen zu einem "europäischen Champion" als Beitrag zur Finanzierung der Realwirtschaft und als "Liquiditätsbrücke" zu den Märkten. Der vereinfachte Marktzugang und das Dual Listing in Euro und Pfund soll der Pre-IPO Unterstützung dienen, internationale Investoren gewinnen, Wachstumsunternehmen wie Netzwerke zusammenbringen. Hauke sprach dabei von einem Impuls für beide Regionen und zusätzliche Milliardeninvestitionen.
Kistermann verwies darauf, dass es letztlich von den Investoren abhängt, und die seien derzeit im Ausland aktiver. Privat-Investoren wiederum haben Angst. In jedem Fall muss etwas getan werden, um den deutschen Finanzplatz wieder flott zu machen. Die Banken würden sich dafür gerne zur Verfügung stellen. Es sei wichtig, den Finanzplatz Frankfurt und Deutschland zu unterstützen, betonte die Bankmanagerin.
Hauke versicherte, dass mit der Börsenfunktion auch ein starker deutscher Kapitalmarkt gesichert sei. Im internationalen Wettbewerb mit Schanghai, London und anderen Finanzplätzen entscheide die Größe. Mit der Größe einher gehe schließlich auch die Fähigkeit, die Börsensysteme rascher und besser zu vernetzen und damit im globalen Wettbewerb Vorsprung zu gewinnen.
Fotos zur Veranstaltung stehen unter folgenden Linkls als Downloads zur Verfügung:
DIRK-Konferenz 2016: Krisenmanagement im Fokus
http://fotodienst.pressetext.com/album/3551
DIRK-Konferenz: Psychologische Gesetze von Krisensituationen
http://fotodienst.pressetext.com/album/3538
DIRK-Konferenz: Herausforderungen volatiler Märkte
http://fotodienst.pressetext.com/album/3539
Verleihung des Deutschen Investor Relations Preis 2016
http://fotodienst.pressetext.com/album/3540
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