pte20250311018 in Leben

Alzheimer: Nicht alle Länder gleich betroffen

Zwei Drittel der Betroffenen leben in Nationen mit einem geringen und mittleren Einkommen


Obdachlose: Alzheimer viel häufiger bei Frauen (Foto: pixabay.com, Allen Ramos)
Obdachlose: Alzheimer viel häufiger bei Frauen (Foto: pixabay.com, Allen Ramos)

Xiamen (pte018/11.03.2025/10:30)

Alzheimer und andere Demenzerkrankungen (ADODs) sind laut einer Studie der Xiamen University unter der Leitung von Ya Fang weltweit unterschiedlich stark ausgeprägt. Diese Ungleichheiten sind auf soziodemographische, entwicklungsbezogene Risikofaktoren zurückzuführen. Dazu gehören Bildung, Einkommen, Fruchtbarkeit und Gesundheitskosten.

Erste globale Studie

Für diese erste systematische und umfassende globale Studie haben die Experten Daten zwischen 1990 und 2021 analysiert. Dabei berücksichtigt worden sind auch Daten der "Global Burden of Disease 2021"-Studie und der Weltbank.

So gibt es in den 204 untersuchten Ländern und Territorien erhebliche Unterschiede bei der Anzahl, dem Anteil und den altersstandardisierten Raten der behinderungsbereinigten Lebensjahre.

Weltweit leben rund zwei Drittel der ADOD-Patienten derzeit in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen. Mit der Zunahme der Bevölkerung dürfte die Zahl der Erkrankungen in diesen Ländern auch schneller steigen als in Ländern mit hohen Einkommen.

Auch Reiche betroffen

Betroffen sind aber auch Länder wie Luxemburg, die Schweiz und die USA, die über ein hohes soziodemografisches Entwicklungsniveau verfügen. Hier ist das erhöhte Risiko auf die spezifische Verteilung von Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, schlechte Ernährung und Diabetes zurückzuführen.

Fang zufolge ist daher eine Kontrolle dieser Risikofaktoren mittels gesunder Ernährung und regelmäßigem Sport nötig. Wichtig sei laut der im "American Journal of Preventive Medicine" publizierten Studie auch ein verbesserter Zugang zu medizinischer Versorgung und ein stärkeres Bewusstsein in Entwicklungsländern.

Hormone lenken Gehirn

Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer aller Altersgruppen. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede dürften durch die Fortpflanzungsfähigkeit, Geschlechtshormone, genetische Prädisposition und Epigenetik beeinflusst werden. Frauen reagieren zudem besonders empfindlich auf hormonelle Schwankungen.

Zu diesen Schwankungen kommt es vor allem prämenstruell, vor der Geburt und während der Wechseljahre. Die Fluktuationen der Hormone Estradiol und Progesteron während der Schwangerschaft wirken sich auf die Struktur und die Funktion des Gehirns der Mütter aus. Daher könnte sich auch die reproduktive Vorgeschichte von Frauen auf die Alterung des Gehirns und das Risiko einer Erkrankung auswirken.

(Ende)
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