pta20180604016
Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

pressetext.redaktion: "Ohne Kapitalerhöhung droht EQS eine Insolvenz"

Finanzforen-User kritisieren geschönte Q1-Zahlen - Quartalsverlust bei rund drei Mio. Euro

Wien (pta016/04.06.2018/13:30 UTC+2) Die Finanzkennzahlen für das erste Geschäftsquartal 2018 der EQS Group https://bit.ly/2IUe618 haben in Finanzkreisen ein geteiltes Echo ausgelöst. Während die Führungsriege des deutschen Anbieters für IR, Corporate Communications und Compliance mit Blick auf die ersten drei Monate von einem "planmäßigen Jahresstart 2018" spricht, regt sich in Finanzforen offen Widerstand gegen diese Auslegung. "Bei EQS läuft eigentlich gar nichts mehr wie geplant. Die nächste Kapitalerhöhung steht mit Sicherheit noch dieses Jahr an. Ohne diese droht eine Insolvenz", sagt Nutzer "Prima Vera" im Ariva-Forum http://bit.ly/2J8qJ91.

Die von der EQS eingeräumten Avale und Kredite sind nur wenige Monate nach der letzten Kapitalerhöhung schon wieder zu etwa 60 Prozent ausgeschöpft. Allein die Zinsbelastungen werden im zweiten Quartal 2018 angesichts der gestiegenen Finanzverbindlichkeiten auf voraussichtlich 40 bis 50 Tsd. Euro steigen.

Quartalsverlust bei rund drei Mio. Euro

Aber auch anderenorts werden massive Zweifel am teuren Expansionskurs des Münchener Unternehmens geäußert. So schreibt der User "Erdman" auf walstreet:online http://bit.ly/2LS2cXk: "Und diese Risiken bleiben auch für 2018 oder werden noch größer. Ob da die hohen Kurse für die Aktien mittelfristig noch richtig sind?" Zudem befürchtet Nutzer "cebulonby" einen Sinkflug des Papiers: "Ich denke auch, dass die Aktie - nach dem guten Lauf über viele Monate - eher Abwärtspotenzial hat."

"Prima Vera" sieht die aktuelle Gesamtsituation des Unternehmens sogar als existenziell bedrohend: "Um das Ergebnis zu schönen, wurden im ersten Quartal 0,88 Mio. Euro Eigenleistungen aktiviert. Zudem gab es als Einmalposten 0,77 Mio. Euro 'außerordentliche Erträge'. Das bereinigte Quartalsergebnis (ohne aperiodische Erträge) beträgt also minus 1,88 Mio. Euro. Hinzu kommt ein Verlust aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Höhe von 1,3 Mio. Euro." Unter Berücksichtigung von Abschreibungen belaufe sich der Quartalsverlust somit auf rund drei Mio. Euro. Und mehrere Analysehäuser wie Edison, GSC und GBC sehen EQS 2018 und bei Forecasts auch für 2019 in der Verlustzone.

Alles nicht so schlimm, versucht hingegen der Head of Investor Relations, André Marques, auf Nachfrage von pressetext zu beruhigen: "Die Erweiterung des Kerngeschäfts um das angrenzende Geschäftsfeld Governance, Risk und Compliance und damit einhergehend die Investitionsoffensive (2,8 Mio. Euro) zum Ausbau des Konzerns in ein Technologie-Unternehmen führt in 2018 zu einer temporären Ergebnisbelastung. Der Vorstand erwartet für 2018 ein EBITDA zwischen 1,5 Mio. Euro und 2,1 Mio. Euro (2017: 2,35 Mio. Euro)."

EQS in Erklärungsnot

Noch am 18. Mai dieses Jahres hatte Marques davon gesprochen, "mit einem zweistelligen Umsatzwachstum in das Geschäftsjahr 2018 gestartet" zu sein. Und weiter hieß es: "Der Konzern erzielte in den Monaten Januar bis März 2018 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 7,817 Mio. Euro." Dem Vorwurf geschönter Zahlen entgegnet Marques gegenüber pressetext: "Durch die bilanzielle Umgliederung der Aktienbeteiligung an der Issuer Direct Corp. als 'at fair value through profit or loss' ergibt sich ein sonstiger finanzieller Ertrag in Höhe von 759.000 Euro."

Auf den Kommentar von "Prima Vera", dass die Zahlungsmittel des Unternehmens von 6,37 Mio. Euro auf nunmehr 1,49 Mio. Euro zurückgegangen, das Eigenkapital abermals um 1,9 Mio. Euro rückläufig und die kurzfristigen Finanzschulden um 40 Prozent "explodiert" seien, was die Bewertung zum 3,3-fachen des Buchwertes "absurd" erscheinen lässt, will Marques auch nach mehrmaligem Nachfragen von pressetext nicht antworten. Zu Bewertungsfragen beziehe man als Unternehmen generell keine Stellung, heißt es abschließend schmallippig.

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