pte20241122012 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Saugnäpfe fixieren künftig die Schiffe am Kai

Automatisches Hightech-Festmachsystem von Wissenschaftlern des KIMM ersetzt die Leinen


Am Kai: Saugnäpfe ersetzen künftig die Festmachleinen (Foto: GREGOR, pixabay.com)
Am Kai: Saugnäpfe ersetzen künftig die Festmachleinen (Foto: GREGOR, pixabay.com)

Daejeon (pte012/22.11.2024/11:30)

Maschinenbauer Yongjin Kim und sein Team vom Korea Institute of Machinery and Materials (KIMM) hat ein automatisches Festmachsystem auf Basis von Saugnäpfen für anlegende Schiffe entwickelt. Künftig bugsieren die Schlepper, assistiert vom Lotsen, das Schiff bis zum Liegeplatz am Kai, an dem die Ladung gelöscht werden soll. Fender verhindern, dass es an die Mauer stößt und beschädigt wird. Bis dahin ändert sich nichts. Doch jetzt fahren stählerne Arme aus der Kaimauer heraus, an denen mächtige Saugnäpfe befestigt sind. Diese pressen sich auf das Schiff. Sobald sie dicht schließen, wird die Luft aus den Glocken gesaugt, sodass das Schiff per Unterdruck fixiert ist.

"Leinen los" bald passé

Sowohl die Saugglocke als auch der Arm, an dem sie befestigt ist, sind in allen Freiheitsgraden beweglich, sodass Wellen, die auch in wettergeschützten Häfen auftreten, sowie die Wasserbewegungen aufgrund von Ebbe und Flut aufgefangen werden, ohne dass das Schiff losgelassen wird. Einmal pro Stunde wird erneut Luft aus den Glocken gesaugt, sicherheitshalber, weil nie auszuschließen ist, dass winzige Mengen entweichen.

Soll das Schiff wieder ablegen, wird das Vakuum beendet und es kann von den Schleppern oder aus eigener Kraft ablegen. Dank Hydraulik ist das Kommando "Leinen los" dann passé. Das System ist auch für das "Einfangen" von autonom fahrenden Schiffen geeignet, die derzeit noch zum Festmachen menschliches Personal benötigen.

Smarte Hafeninfrastruktur

"Dieses automatisierte Anlegesystem ist ein entscheidender Fortschritt beim sicheren Anlegen von Schiffen und wird eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer intelligenten Hafeninfrastruktur spielen. Wir gehen davon aus, dass diese Lösung einen neuen Standard für Betriebssicherheit und Effizienz in der gesamten Schifffahrtsbranche setzen wird", so Kim. Im nächsten Jahr soll das System in der Praxis getestet werden.

(Ende)
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