pte20241128019 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Interne Bürokratie verheerender als externe

Bodo Antonić: "Innerbetriebliche Entschlackungskur binnen weniger Monate durchführen"


Interim-Manager Bodo Antonić:
Interim-Manager Bodo Antonić: "Führungskräfte müssen Mut aufbringen" (Foto: bodo-antonic.de)

Luzern (pte019/28.11.2024/12:35)

"Das allgegenwärtige Gejammere über den Dschungel der staatlichen Vorschriften täuscht darüber hinweg, dass in vielen Unternehmen betriebsintern ein ähnlicher bürokratischer Wildwuchs vorzufinden ist." Zu dem Schluss kommt Interim-Manager Bodo Antonić.

Während der Abbau der öffentlichen Bürokratie der Langatmigkeit der Politik unterworfen sei, lasse sich eine "innerbetriebliche Entschlackungskur binnen weniger Monate durchführen". Der Wille dazu müsse vom Management ausgehen und konsequent durchgeführt werden.

100 Führungskräfte befragt

Antonić beruft sich auf die "Studie zur betrieblichen Bürokratie (intern) und zur gesetzlich vorgegebenen (externen) Bürokratie", wonach 62 Prozent der Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft sagen, dass die firmeninterne Bürokratie einen viel stärkeren Einfluss auf die Produktivität im Betrieb hat als die vom Gesetzgeber vorgeschriebene externe.

Für die Studie sind 100 Vorstände, Geschäfts­führer und Mitglieder der Geschäftsleitung im Mittelstand und in Großunternehmen befragt worden. Demnach schätzen 57 Prozent der befragten Wirtschaftsexperten, dass sich umständliche und langatmige Betriebs­abläufe negativ auf die "Überlebensfähigkeit der Unternehmen" auswirken.

Arbeiten ohne Wert­schöpfung

"An der Spitze herrscht häufig ein diffuses Gefühl, dass sich Betriebsabläufe optimieren lassen, aber es ist unklar, wie und wo. Hinzu kommt das Beharrungsvermögen jeder Organisation gegenüber Veränderungen jedweder Art. Beides zusammen führt dazu, dass alles so bleibt, wie es ist - bis die wirtschaft­liche Schieflage unübersehbar ist", so Antonić.

Über die Hälfte der Vorstände, Geschäftsführer und Mitglieder der Geschäftsleitung gehen davon aus, dass mehr als 30 Prozent der Arbeitszeit der Beschäftigten auf im Grunde überflüssige Tätigkeiten entfällt. Gut drei Viertel (76 Prozent) versteht darunter Arbeiten ohne Wert­schöpfung, von denen also weder das Unternehmen noch die Kunden profitieren.

Laut einer aktuellen Untersuchung des ifo Institutsentgehen Deutschland bis zu 146 Mrd. Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung durch eine überbordende gesetzliche Bürokratie. "Das Einsparpotenzial durch den Abbau interner Bürokratie dürfte in einer ähnlichen Größenordnung liegen", schätzt Antonić abschließend.

(Ende)
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