pte20220826008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

32 Arten übertragen den Ratten-Lungenwurm

13 Arten von Tieren verursachen Infektion beim Menschen - Klimawandel begünstigt Ausbreitung


Plattwurm: Dieses Tier dient dem gefährlichen Parasiten als Wirt (Foto: Shinji Sugiura)
Plattwurm: Dieses Tier dient dem gefährlichen Parasiten als Wirt (Foto: Shinji Sugiura)

Honnolulu (pte008/26.08.2022/10:30)

Mehr als ein Dutzend Arten von Tieren zusätzlich zu Nacktschnecken und Schnecken haben weltweit Erkrankungen mit dem Lungenwurm verursacht. Zu dem Ergebnis kommt eine Überprüfung von jahrzehntelangen Forschungsergebnissen durch die University of Hawaii http://hawaii.edu und die University of London http://london.ac.uk . Die Forscher haben fast 140 Studien analysiert, die zwischen 1962 und 2022 veröffentlicht wurden.

Sie fanden 32 Arten von Süßwassergarnelen/Garnelen, Flusskrebsen, Krabben, Plattwürmern, Fischen, Seeschlangen, Fröschen, Kröten, Eidechsen, Tausendfüßlern, Rindern, Schweinen und Schnecken, die Träger des Ratten-Lungenwurms (Angiostrongylus cantonensis) sein können. Davon sind zumindest 13 Arten von Süßwassergarnelen/Garnelen, Krabben, Plattwürmern, Fischen, Fröschen, Kröten, Eidechsen und Tausendfüßern mit einer Erkrankung beim Menschen in Verbindung gebracht worden. Details wurden in "One Health" veröffentlicht.

Komplexer Lebenszyklus

Laut Seniorautor Robert Cowie verfügt der Ratten-Lungenwurm über einen komplexen Lebenszyklus, bei dem Nacktschnecken und Schnecken als Zwischenwirt und Ratten als endgültige Wirte dienen, in denen die Würmer heranreifen und sich vermehren. Ratten werden infiziert, wenn sie eine infizierte Nacktschnecke oder Schnecke fressen. Die Folge sind schwere Erkrankungen und fallweise sogar der Tod. Menschen können sich auch anstecken, wenn sie sogenannte Nebenwirte oder Trägerwirte zu sich nehmen. Diese Tiere werden zwar infiziert, in ihnen können sich die Würmer aber nicht voll entwickeln.

Bei diesen Wirten werden die Würmer inaktiv. Sie bleiben aber immer noch ansteckend. Wird einer dieser Wirte oder ein Teil davon roh von einem Menschen, einem zufälligen Wirt, verzehrt, kann die Entwicklung weitergehen. Das ist allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Dieser Punkt ist erreicht, wenn die Würmer in das Gehirn des Menschen gelangen. Hier bewegen sie sich, fressen und wachsen. Danach sterben sie allerdings ab. Die Schädigung des Gehirns und die durch das Absterben verursachte extreme Entzündung verursacht in der Folge die Symptome dieser Krankheit.

Ausbreitung nach Europa

Derzeit ist die Krankheit großteils auf die Tropen und Subtropen beschränkt. Besonders betroffen sind Teile von Süd- und Südostasien, wo die Krankheit wahrscheinlich auch ihren Ursprung hat. Zuletzt waren auch Brasilien, die Karibik und Australien betroffen. Berichte kamen aber auch von den Balearen sowie dem Südosten der USA. Die Klimaveränderung dürfte zur weiteren Verbreitung in derzeit gemäßigtere Regionen beitragen. Hawaii ist ein weltweites Zentrum des Auftretens der Ratten-Lungenwürmer. Hier wurde der Zusammenhang zwischen dem Parasiten und der Krankheit erstmals in den frühen 1960er-Jahren nachgewiesen. Haustiere, vor allem Hunde und Pferde, können sich auch mit dem Parasiten infizieren.

(Ende)
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