pte20250409003 in Leben

Afrikanische Ernährungsweise hält gesund

Salz, raffinierter Zucker und gesättigte Fette: Umstellung auf westliche Gewohnheiten gefährlich


Mutter und Kind: Traditionelle afrikanische Ernährung hält gesund (Foto: pixabay.com)
Mutter und Kind: Traditionelle afrikanische Ernährung hält gesund (Foto: pixabay.com)

Nimwegen/Moshi (pte003/09.04.2025/06:10)

Afrikaner, die statt der traditionellen Küche die der Industriestaaten ausprobieren, leiden schon zwei Wochen nach der Umstellung der Ernährungsgewohnheiten an Entzündungen, einem geschwächten Immunsystem und ausgelösten Prozessen, die mit Zivilisationskrankheiten in Verbindung stehen. Umgekehrt verbessern traditionelle afrikanische Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen, Gemüse und fermentierten Produkten sind, die Gesundheit, wobei einige Vorteile noch Wochen nach der Umstellung anhalten. Das haben Forscher des Radboud University Medical Center und der KCMC University festgestellt.

Afrikaner konsumieren westlich

In ganz Afrika nehmen lebensstilbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronische Entzündungskrankheiten zu und belasten zusätzlich die ohnehin schon überlasteten Gesundheitssysteme. Wirtschaftswachstum, Urbanisierung und ein besserer Zugang zu verarbeiteten Lebensmitteln haben dazu beigetragen, dass sich westliche Ernährungsgewohnheiten auf dem gesamten Kontinent rasch durchsetzen.

77 gesunde Männer aus Tansania, sowohl Stadt- als auch Landbewohner, nahmen an der Studie teil. Einige Probanden, die traditionell afrikanisch aßen, stellten ihre Ernährung für zwei Wochen auf eine westliche um, während andere, die sich westlich ernährten, zur traditionellen afrikanischen Ernährung übergingen. Eine dritte Gruppe konsumierte täglich ein fermentiertes Bananengetränk. Als Kontrollgruppe behielten zehn Teilnehmer ihre übliche Ernährung bei. Die Forscher analysierten die Funktion des Immunsystems, die Entzündungsmarker im Blut und die Stoffwechselprozesse zu Studienbeginn, nach der zweiwöchigen Intervention und erneut vier Wochen später.

Umstellung hat Langzeitfolgen

Bei den Teilnehmern, die auf eine westliche Ernährung umstellten, haben die Forscher einen Anstieg der Entzündungsproteine im Blut sowie die Aktivierung biologischer Prozesse im Zusammenhang mit Zivilisationskrankheiten festgestellt. Ihre Immunzellen reagierten auch weniger effektiv auf Krankheitserreger. Bei den Teilnehmern, die auf eine traditionelle afrikanische Ernährung umgestiegen waren oder das fermentierte Getränk konsumiert hatten, waren die Entzündungsmarker hingegen rückläufig. Einige dieser Effekte hielten sogar vier Wochen später noch an, was darauf hindeutet, dass kurzfristige Ernährungsumstellungen langfristige positiven und negative Auswirkungen haben können.

Dies ist die erste Studie, die die gesundheitlichen Auswirkungen einer traditionellen afrikanischen Ernährung umfassend untersucht. "Frühere Forschungen haben sich auf andere traditionelle Ernährungsweisen konzentriert, wie die japanische oder mediterrane Ernährung", sagt Internist Quirijn de Mast vom Radboud University Medical Center. "Von der traditionellen afrikanischen Ernährung kann man jedoch genauso viel lernen. Die große Vielfalt der traditionellen afrikanischen Ernährung bietet einzigartige Möglichkeiten, wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Lebensmittel die Gesundheit beeinflussen."

De Mast findet es bemerkenswert, wie signifikant die Auswirkungen der Ernährung bereits nach zwei Wochen sind. "Die afrikanische Ernährung umfasst viel Gemüse, Obst, Bohnen, Vollkornprodukte und fermentierte Lebensmittel. Unsere Studie hebt die Vorteile dieser traditionellen Lebensmittel für die Gesundheit hervor. Gleichzeitig zeigen wir, wie schädlich eine ungesunde westliche Ernährung sein kann. Sie besteht in der Regel aus verarbeiteten und kalorienreichen Lebensmitteln wie Pommes frites und Weißbrot mit übermäßig viel Salz, raffiniertem Zucker und gesättigten Fetten. Entzündungen sind die Ursache vieler chronischer Erkrankungen, weshalb diese Studie auch für westliche Länder von großer Bedeutung ist."

(Ende)
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