Beton schluckt bereits beim Drucken CO2
Nanyang Technological University, Singapore: Belastung des Klimas wird deutlich reduziert
CO2: Neuer Beton senkt die Belastung effektiv (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com) |
Singapur (pte004/18.12.2024/06:15)
Forscher der Nanyang Technological University, Singapore drucken künftig Gebäude und reichern sie während der Produktion mit CO2 an. Damit entfernen sie indirekt einen Teil des Klimagases aus der Atmosphäre, das zuvor bei der Zementherstellung emittiert worden ist. Erfreulicher Nebeneffekt: Der Beton hat eine um 37 Prozent höhere Druck- und eine um 45 Prozent höhere Biegefestigkeit, was zu einer Materialeinsparung und damit zu einer weiteren Senkung der CO2-Emissionen führt.
CO2 wird im Beton zu Stein
Bei dem Verfahren, das ein Team um Ming-Jen Tan entwickelt hat, werden Dampf und CO2, das aus der Luft abgeschieden wird, aus Biogasanlagen stammt oder aus Industrieabgasen gewonnen wird, in den frischen Beton geleitet. Das Klimagas reagiert mit Bestandteilen des Zements und wird zu Carbonat, ein steinhartes Mineral.
Der eingepresste Dampf beschleunigt diese Reaktion. Derart versteinert wird das CO2 für Jahrzehnte aus dem Verkehr gezogen, mindestens so lange, bis das mit dieser Technik errichtete Bauwerk aus Altersgrünen abgerissen werden muss. Die Forscher kombinieren den 3D-Betondrucker mit einer CO2-Pumpe und einem Dampfstrahlgerät. Die beiden Zusatzgeräte reichern den Beton während des Drucks mit Dampf und CO2 an. Auch die Druckbarkeit verbessert sich um 50 Prozent.
Fremdes CO2 unschädlich
"Unser 3D-Betondrucksystem bietet eine kohlenstoffreduzierende Alternative, indem es nicht nur die mechanischen Eigenschaften von Beton verbessert, sondern auch dazu beiträgt, die Umweltauswirkungen des Sektors zu verringern. Es zeigt die Möglichkeit auf, das von Kraftwerken oder anderen Industrien erzeugte CO2 für den 3D-Betondruck zu nutzen", so Tan.
Laut dem Team stellt die Innovation einen vielversprechenden Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung und zur Verringerung der Abhängigkeit der Industrie von konventionellen energieintensiven Verfahren wie dem Stahlbetonbau dar. "Wir leben in einer kritischen Zeit, in der die Welt ihre Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele beschleunigt. Wir glauben, dass unsere Technologie dazu beitragen kann, die Bauindustrie umweltverträglicher zu machen", meint Tans Doktorand Lim Sean Gip.
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