pte20220913032 Technologie/Digitalisierung, Auto/Verkehr

Digitaler Verkehrs-Zwilling ins Auto transferiert

Forschungsprojekt "Providentia++": Vogelperspektive macht autonomes Fahren deutlich sicherer


TUM-Wissenschaftlerin Leah Strand überprüft Technik an einer Schilderbrücke (Foto: tum.de)
TUM-Wissenschaftlerin Leah Strand überprüft Technik an einer Schilderbrücke (Foto: tum.de)

München (pte032/13.09.2022/13:45)

Forscher der Technischen Universität München (TUM) http://tum.de haben zusammen mit Industriepartner Valeo im Projekt "Providentia++" eine neue Technologie entwickelt, welche die Fahrzeugperspektive auch autonomer Autos auf Basis von Bordsensoren durch eine Sicht aus der Vogelperspektive ergänzt. Das erhöht laut den Ingenieuren die Sicherheit im Verkehr.

Latenzen derzeit unvermeidbar

Der digitale Zwilling muss allerdings wissen, wo genau sich das Fahrzeug befindet, in das die Infos der Sensorstationen per Funk übertragen werden sollen. Damit das gelingt, setzt Valeo auf ein sogenanntes "IMU-GNSS"-System, bestehend aus einer Messeinheit, einem Satellitennavigationssystem sowie einem Realtime-Kinematik-Kit.

Damit die Infos aus den Fahrzeugen und den Messstationen des digitalen Zwillings synchronisiert werden, kommt der UTC-Standard zum Einsatz, der eine einheitliche Zeitbasis liefert. Idealerweise würde sich das digitale Abbild wie eine zweite Schicht über die Perspektive des Autos legen. Allerdings lassen sich Latenzen im Gesamtsystem nicht ganz vermeiden. Der künftige flächendeckende Einsatz von 5G und 6G soll das verhindern.

Tests auf 3,5-Kilometer-Strecke

Zu Testzwecken haben die Experten eine 3,5 Kilometer lange Strecke in Garching bei München gebaut, bestehend aus sieben Sensorstationen. Der Prototyp wurde so entwickelt, dass er künftig bei Bedarf in Serie einsetzbar ist, heißt es. "Der digitale Zwilling ist reif für die sich anschließende konkrete Produktentwicklung, läuft zuverlässig im 24/7-Betrieb und steht nicht nur auf der Autobahn, sondern auch für Landstraßen und im Kreuzungsbereich zur Verfügung", so TUM-Professor Alois Knoll.

(Ende)
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