pte20250213010 in Leben

Eigene Ähnlichkeit entscheidet über Gunst

Benachteiligung ist stark beeinflussbar - Ergebnis beim Werfen von Münzen reicht bereits aus


Münze: Zufall entscheidet über Sympathie oder Benachteiligung (Foto: pixabay.com, Michal Jarmoluk)
Münze: Zufall entscheidet über Sympathie oder Benachteiligung (Foto: pixabay.com, Michal Jarmoluk)

Sydney (pte010/13.02.2025/10:30)

Menschen benachteiligen oft zugunsten von Personen, die eine Ähnlichkeit zu ihnen selbst aufweisen. Das ist laut einer Studie unter der Leitung der University Sydney sogar dann der Fall, wenn diese Ähnlichkeit durch ein zufälliges Ereignis wie dem Werfen einer Münze entsteht. Diese Erkenntnisse widersprechen der Theorie der sozialen Identität, wonach Benachteiligung durch die Aufteilung von Menschen in Gruppen resultiert. Auch scheint Benachteiligung nicht auf Beziehungen innerhalb von Gruppen und der sozialen Identität zu beruhen.

Kein Gruppenphänomen

Laut Psychologin Eliane Deschrijver treten diskriminierende Tendenzen auch dann auf, wenn die Teilnehmer der Studie nicht in Gruppen aufgeteilt wurden und nur mit einer weiteren Person interagierten. Insgesamt wurden sieben Experimente durchgeführt und die Daten von rund 1.400 Personen aus Großbritannien analysiert. Die Teilnehmer sollten sich für ein Bild von Vassily Kandinsky oder von Paul Klee entscheiden oder die Anzahl der Punkte schätzen, die in einer Wolke aus Punkten enthalten sind.

Schließlich warfen sie auch Münzen. Nach dem Ergebnis jeder Wahl oder jeder geworfenen Münze mussten die Teilnehmer einer anderen Person Geld zuweisen. Sie verfügten dabei nur über die Info, wie sie im gleichen Szenario abgeschnitten hatte, also für welches Bild sich diese Person zum Beispiel entschieden hatte. Im Durchschnitt gaben die teilnehmenden Personen, die die gleiche Wahl getroffen hatten, um 43,1 Prozent mehr Geld. Beim Werfen der Münzen war das gleiche, zufällige Ergebnis entscheidend.

Individuelle Vorgänge wichtig

Deschrijver zufolge verändert die Studie das Wissen im Umgang mit Diskriminierung. "Wenn Menschen Ressourcen aufgrund eines zufälligen Unterschieds Ressourcen anders verteilen, dürfte die Diskriminierung weiterverbreitet sein als bisher angenommen und aus anderen Gründen stattfinden. Es ist möglich, dass manche unserer diskriminierenden Tendenzen von individuellen Vorgängen gesteuert werden." Details sind in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" nachzulesen.

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