Eine weinrote Profilwelle am Zürichsee
Eine auffällig rote Fassade am Zürichsee in Horgen – das PREFARENZEN-Februar-Projekt
Marktl/Horgen (pts019/01.02.2022/10:15)
Die vier rot leuchtenden Wohneinheiten von Grob Schöpfer Architekten am Zürichsee in Horgen (CH) sind ein wahrer Blickfang. Die Grundstücke um den See sind beliebt und deshalb kaum noch vorhanden, weswegen der ökonomische Druck auf die bestehenden sehr hoch ist. Aus diesem Grund sind die vier Parzellen an der Pfnüselküste, wie die etwas unattraktivere Südküste des Sees von den Einheimischen bezeichnet wird, kompakt gebaut und ähneln einer Reihenhaussiedlung aus den 1930ern, die durch einen schräg abfallenden Dachabschluss optisch zusammengefasst wird. Das beauftragte Architekturbüro hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf hochwertige Oberflächen zu setzen: Sichtbetondecken, Eichenholzrahmenfenster und eine Profilwellenfassade in einem kräftigen Rotton sind die bescheidenen optischen Highlights der Gebäude, die binnen kürzester Zeit verkauft waren.
Traum des Architekten
Thomas Schöpfer hat sich mit der roten, gewellten Metallhaut einen langjährigen Traum erfüllt. Bisher ist er mit der Idee bei seinen Bauherren immer abgeblitzt. Dieses Vorhaben konnte er dank der Zusammenarbeit mit einer privaten Investorin selbst entwickeln, somit war er bei der Planung und der Qualität der Ausführung erstmals völlig unabhängig. Daher stand auch der roten Fassade nichts im Wege. Mit dem Prefa-Strangpressprofil fand er das optimale Material. Wie bei all seinen Projekten war es ihm auch hier wichtig, den gestalterischen wie funktionalen Überblick zu behalten. Gemeinsam mit seinem Team setzte der Architekt die Baumasse zentimetergenau in den Hang, um das zulässige Bauvolumen mit Loggien und Lichthöfen voll ausreizen zu können. 140 Quadratmeter pro Wohneinheit sind jeweils auf drei Etagen verteilt, die von hoher Raumeffizienz und kompaktem Raumdenken geprägt sind. Über Treppen erreicht man die Dachterrassen, die als Sonnendeck und Hausgarten genutzt werden können. Bewohnt werden die Häuser von unterschiedlichen Parteien – vom Single bis zur Großfamilie mit Vater, Mutter, drei Kindern und Hund.
Kleine Details, hohe Genauigkeit
Für die Handwerker der Spenglerei Saiti AG galt es, bei dem Projekt viele Herausforderungen zu meistern, die Präzision und Ausdauer erforderten. Sie hatten es mit 370 Quadratmetern Fassadenfläche und 2,5 Tonnen des zwei Millimeter starken Aluminiumprofils zu tun. Die 14 Zentimeter breiten Elemente wurden erst nach dem millimetergenauen Zuschnitt in der definierten Farbe pulverbeschichtet und fügen sich nahtlos aneinander. Zudem kam der Wunsch des Architekten, über die gesamte, bis zu sechs Metern hohe Fassade horizontale Stöße zu vermeiden. Durch die verdeckte Befestigung mit mittig angesetztem Fixpunkt und entsprechenden Gleitpunkten wird die Materialausdehnung in Längsrichtung aufgenommen. Die an der Fassade notwendigen Lüftungsschlitze mussten mit einer Kappsäge schräg eingeschnitten werden, da diese aufgrund der Länge der Profile nicht gelasert werden konnten. "Es ist die Summe der kleinen Details, in der das Gute liegt", resümiert Thomas Schöpfer und freut sich auf neue, vergleichbare Projekte.
Material: Profilwelle, Weinrot
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