pte20250429005 in Leben

Fast Food macht zunehmend orientierungslos

Fett und Zucker schädigen laut Experimenten der University of Sydney einen Teil des Gehirns


Proband im virtuellen Labyrinth: Fett und Zucker beeinträchtigen Orientierung (Foto: sydney.edu.au)
Proband im virtuellen Labyrinth: Fett und Zucker beeinträchtigen Orientierung (Foto: sydney.edu.au)

Sydney (pte005/29.04.2025/06:05)

Regelmäßiges Verspeisen von Fast Food schädigt das Gehirn. Vor den negativen Auswirkungen des Konsums von zu viel Fett und Zucker warnt Neurowissenschaftler Dominic Tran von der University of Sydney.

Ernährungsumstellung hilft

Vor allem Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an raffiniertem Zucker und gesättigten Fetten stören die räumlichen Orientierungsfähigkeit von Menschen. Das ist die Fähigkeit, einen Weg von einem Ort zum anderen zu lernen und sich daran zu erinnern - ein Prozess, der Aufschluss über die Gesundheit des Hippocampus im Gehirn geben kann. Andere Bereiche des Gehirns sind laut Tran nicht betroffen.

Und noch einen Trost hat der Neurowissenschaftler: "Eine Umstellung der Ernährung kann die Gesundheit des Hippocampus verbessern und damit unsere Fähigkeit, uns in unserer Umgebung zurechtzufinden, etwa wenn wir eine neue Stadt erkunden oder einen neuen Weg nach Hause lernen", verdeutlicht der Forscher.

55 Studenten im Labyrinth

Um den Zusammenhang zwischen Fast Food und Orientierungsfähigkeit zu erforschen, hat das Team 55 Studenten zwischen 18 und 38 Jahren rekrutiert. Jeder füllte Fragebögen aus, in denen er seine Aufnahme von zucker- und fettreichen Lebensmitteln angab. Zudem ermittelten die Forscher das Arbeitsgedächtnis der Probanden, das eine begrenzte Menge an Infos kurzfristig speichert und manipuliert, um kognitive Aufgaben wie Denken, Problemlösen und Lernen zu ermöglichen.

Im Rahmen des Experiments mussten die Teilnehmer sechs Mal durch ein virtuelles Labyrinth navigieren und eine Schatzkiste finden. Das Labyrinth war von Orientierungspunkten umgeben, an denen sich die Teilnehmer orientieren konnten. Der Startpunkt und die Position der Schatzkiste blieben in jedem Versuch gleich.

Im siebten Durchgang fehlte die Schatzkiste in dem virtuellen Labyrinth. Die Probanden mussten ihre frühere Position allein anhand ihrer Erinnerung finden und markieren. Diejenigen, deren Ernährung weniger Fett und Zucker enthielt, konnten den Ort mit einer höheren Genauigkeit bestimmen als diejenigen, die diese Lebensmittel mehrmals pro Woche konsumierten. Tran vermutet, dass Fast Food auch den altersbedingten kognitiven Verfall beschleunigt.

(Ende)
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