pte20250213006 in Business

Globaler Tourismus wandelt sich dramatisch

Laut Untersuchung der Universität von Sharjah verändert Deglobalisierung das Reiseverhalten


Malediven: sind für Inder inzwischen kein Reiseziel mehr (Foto: Markus Kammermann, pixabay.com)
Malediven: sind für Inder inzwischen kein Reiseziel mehr (Foto: Markus Kammermann, pixabay.com)

Sharjah (pte006/13.02.2025/06:15)

Der Tourismus, der lange Zeit als Brücke zwischen Kulturen und Volkswirtschaften galt, befindet sich in einem dramatischen Wandel, der hauptsächlich auf die zunehmende Deglobalisierung zurückzuführen ist, also der Abkehr von freiem Handel und Reisen zugunsten der Stärkung des Nationalstaats. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Universität von Sharjah um Salman Yousaf.

Geopolitische Spannungen

Die Entscheidung, welche Reiseziele Menschen wählen, hänge immer stärker von geopolitischen Spannungen ab. Der Tourismus, traditionell ein wichtiger Motor der Globalisierung, erlebe nun einen Rückzug hin zu einem stärker insularen Reiseverhalten. Ursachen sind etwa neue Visumbestimmungen und übersteigerter Nationalismus, der zu Fremdenfeindlichkeit führt.

Die Konzeptstudie baut auf grundlegender Literatur zur Deglobalisierung als soziales Phänomen und bewusste Wirtschaftsstrategie auf, die viele Länder, die bisher eingefleischte Befürworter der Globalisierung waren, anwenden, um wirtschaftliche Probleme zu vermeiden, die Nationen bekommen können, die zu viel importieren und zu wenig exportieren.

Malediven sind für China

Als Beispiel für die Transformation des Tourismus nennt Yousaf die USA, die unter der Regierung des neuen US-Präsidenten Donald Trump strengere Grenzkontrollen einführen und Handelszölle erheben. "Das geht in Richtung Protektionismus, was eine tiefere systematische Verschiebung hin zu einer nationalistischeren und isolationistischeren Haltung in der globalen Politik signalisiert", so der Wirtschaftswissenschaftler.

Yousaf verweist auch auf den Konflikt zwischen Indien und den Malediven, einem bisher von Indern geliebten Urlaubsziel. Die Regierung des Inselstaates, der finanziell von China unterstützt wird, hat die im Land stationierten indischen Militärs vor die Tür gesetzt und ein Militärabkommen mit China abgeschlossen. Jetzt sind die Malediven als Urlaubsziel für Inder passé. Sie entscheiden sich jetzt verstärkt für inländische Regionen wie Lakshadweep, ein Inselparadies vor der Küste des indischen Bundesstaats Kerala. Das zeige, wie nationalistische Gefühle Reiseentscheidungen direkt beeinflussen.

(Ende)
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