pte20240118002 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Grönland-Eis kühlt bald Drinks in Dubai

Umweltschützer kritisieren das Geschäftsmodell mit Gletschereis von Start-up Arctic Ice


Cocktail: Wird in Dubai künftig mit Gletschereis gekühlt (Foto: Rebecca Humann, pixabay.com)
Cocktail: Wird in Dubai künftig mit Gletschereis gekühlt (Foto: Rebecca Humann, pixabay.com)

Nuuk/Dubai (pte002/18.01.2024/06:05)

Das im grönländischen Nuuk ansässige Start-up Arctic Ice dehnt sein umstrittenes Gletschereis-Business zum Kühlen von Drinks in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) aus. In Dubai bieten gehobene Bars und Cafés ihren Gästen ein "einzigartiges Erlebnis" an: die Kühlung ihrer Getränke mit seltenen Würfeln aus Gletschereis, die extra aus Grönland importiert werden. Sie werden aus den natürlichen Gletschern der Arktis gewonnen und rund 7.500 Kilometer nach Dubai transportiert.

Ewiges Eis für heiße Länder

Umweltschützer kritisieren das neue Geschäftsmodell, zumal die VAE beim COP28-Klimagipfel, der in den Emiraten stattfand, versprochen hatten, mehr für den Klimaschutz zu tun. Dem widerspricht Malik V. Rasmussen, Mitbegründer des grönländischen Eishändlers. Das aus den Fjorden Grönlands stammende Eis sei umweltfreundlich. Die Verwendung von Gletschereis in Getränken sei in Grönland seit Langem üblich. Im Übrigen seien die Eiswürfel vor allem für heiße Regionen ideal, weil sie einzigartige Eigenschaften hätten. Es gebe keine eingeschlossenen Luftblasen und es schmelze langsamer als das aus dem Eiswürfelbereiter.

Die Eisberge, aus denen die Würfel geschnitten werden, brechen auf natürliche Weise von Gletschern ab, die mit der Eisdecke Grönlands verbunden sind. Das Unternehmen, das kürzlich mit dem Export über Dänemark in den Golf begonnen hat, will neue Märkte für das grönländische Eis erschließen und so die Wirtschaft des Landes, die traditionell auf Fischexporte und Tourismus angewiesen ist, diversifizieren.

Weitere Nutzung der Fossilen

Der Eisimport ist im Zusammenhang mit den Bemühungen der VAE-Wirtschaftspolitiker zu sehen, den Tourismus anzukurbeln. In dem Zusammenhang sind bereits die Steuern auf alkoholische Getränke gesenkt worden. Die Entscheidung der VAE, Gletschereis zu importieren, weckt bei Umweltschützern Bedenken hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit des Landes, insbesondere nach der Kritik an Sultan al-Jaber, der die COP28-Klimakonferenz als CEO der Abu Dhabi National Oil Company geleitet hat. Er setzt sich ungeachtet der Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, als einer der größten Ölproduzenten weltweit für die weitere Nutzung fossiler Brennstoffe ein.

(Ende)
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