Herzschrittmacher reagieren auf E-Schocker
Für Patienten mit Implantaten besteht laut Universitätsklinikum Münster ein immenses Risiko
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Elektroschocker: Gefahr für Patienten mit implantierten Schrittmachern (Foto: pixabay.de/Skupshikov) |
Münster (pte011/09.04.2025/10:30)
Häufig zur Selbstverteidigung eingesetzte Elektroschocker können mit kardialen implantierbaren elektronischen Devices (CIEDs) wie Herzschrittmachern potenziell interagieren. Das kann laut einer Studie des Universitätsklinikums Münster die Betroffenen einem Risiko aussetzen, das primär auf die eingesetzte Stromspannung, den Hersteller und die Art des implantierten CIED zurückzuführen ist.
Einsatz vielfach legal
Im Unterschied zu Tasern, die aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern abgefeuert werden, gibt ein tragbarer Elektroschocker Energie ab, indem er in direkten Kontakt mit der Zielperson kommt. Der Besitz und das Tragen der für diese Studie getesteten Geräte ist in den meisten Länder legal. Daher besteht für Personen mit Transplantaten auch ein erhöhtes Risiko, das jetzt erstmals wissenschaftlich untersucht worden ist.
Die Wissenschaftler haben ein experimentelles Modell entwickelt, bei dem sechs Herzschrittmacher und zehn implantierbare Kardioverter/Defibrillatoren in einen isolierten Bereich der Brust von Schweinen eingepflanzt wurden. Diese Geräte wurden dann mit einem interaktiven Simulator des Herzens verbunden. In der Folge kamen drei Arten von Elektroschockern zum Einsatz.
500.000 Volt riskant
Laut dem leitenden Wissenschaftler Felix K. Wegner hat der Elektroschocker, der mit 500.000 Volt über die höchste Spannung verfügt, bei allen getesteten CIEDs über ein hohes Potenzial der Interaktion. Abhängig vom CIED-Hersteller besteht zudem ein relevantes Risiko einer nicht ausreichenden Funktion von implantierbaren Kardioverter/Defibrillatoren.
Bei Elektroschockern mit einer geringeren Spannung von 250.000 der 50.000 Volt besteht ein deutlich geringeres Risiko einer Interaktion. Laut Seniorautor Lars Eckardt führt der Einsatz von Elektroschockern jedoch zu keiner Beschädigung der implantierten Geräte. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Heart Rhythm" nachzulesen.
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