Influenza ist für Föten besonders gefährlich
HPI-Wissenschaftler finden Beleg für eine signifikant erhöhte Infektanfälligkeit der Nachkommen
Fötus: Influenza besonders gefährlich (Bild: pixabay.com, mohamed_hassan) |
Hamburg (pte023/16.08.2021/11:30) Eine moderate Influenza-A in der Schwangerschaft erhöht die Infektanfälligkeit der Nachkommen gegenüber anderen Viren sowie Bakterien besonders im frühen Leben. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) - Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie http://hpi-hamburg.de im Zuge einer neuen Studie mit dem sogenannten Two-Hit-Mausmodell. Die Ergebnisse wurden in "Nature Communications" publiziert.
Mechanismen vielfältig
Laut den Wissenschaftlern sind die zugrundeliegenden Mechanismen vielfältig. Dabei spielen vor allem drei Faktoren eine wichtige Rolle: eine Influenzavirus-induzierte Immunaktivierung in der Lunge, ein niedriges Geburtsgewicht und eine funktionelle Beeinträchtigung der fetalen alveolaren Makrophagen, Infektionen zu erkennen und zu eliminieren.
Schlüsselmoleküle, welche zu diesem erhöhten Risiko der Nachkommen von Influenza-A-infizierten Müttern führen, wie zum Beispiel inflammatorische Cytokine in der Lunge der Mutter, werden auch von anderen respiratorischen Viren induziert (unter anderem von SARS-CoV-2). "Es gibt bereits mehrere unabhängige Hinweise aus humanen Studien, dass Kinder, deren Mütter eine Influenza in der Schwangerschaft hatten, in den ersten Lebensmonaten ein erhöhtes Infektionsrisiko besitzen", so HPI-Forscherin Gülşah Gabriel.
"Klare Kausalität" gezeigt
Der Fachfrau nach lagen bislang nur Assoziationsstudien vor. Die Befunde in dem neuen Tiermodell würden nun aber erstmals zeigen, dass es hier eine "klare Kausalität zwischen der Virusinfektion in der Schwangerschaft und der erhöhten Vulnerabilität der Nachkommen gegenüber Infektionen gibt". "Diese Studien zeigen wiederholt, dass schwangere Frauen einen besonderen Schutz in Epidemien und Pandemien brauchen, um sich selbst, aber auch die nächste Generation zu schützen", fasst Gabriel die neuen Studienergebnisse zusammen.
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