pte20211027002 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Japans Investoren lassen Indien links liegen

Rückgang um mehr als 50 Prozent - Pandiemiegeschehen hatte auch Einfluss in Bezug auf China


Japan investiert lieber in China (Foto: PublicDomainPictures, pixabay.com)
Japan investiert lieber in China (Foto: PublicDomainPictures, pixabay.com)

Tokio (pte002/27.10.2021/06:05)

Weltweit gingen die japanischen Investitionen in Übersee während der Covid-19-Pandemie zurück. In Indien gab es sogar einen schweren -einbruch. Im Jahr 2020 brachen die japanischen Investitionen im zweitgrößten Land der Erde gleich um 54,9 Prozent ein. 2019 gab es noch einen Anstieg um 30,8 Prozent. Das irritierte in Indien, weil eine Umfrage der japanischen Außenwirtschaftsorganisation Jetro https://www.jetro.go.jp/ im Jahr 2019 noch eine optimistische Stimmung unter japanischen Investoren ausgelöst hatte, sodass sie ihre Aktivitäten in Indien ausbauten.

[b]Der Fokus richtete sich eher auf China[/b]

Der Rückgang der japanischen Investitionen in China im Jahr 2020 war im Vergleich zu Indien marginal. Sie um 7,5 Prozent gegenüber dem globalen Durchschnitt von 33,5 Prozent. Dies geschah trotz der Tatsache, dass die japanische Regierung versuchte, Investoren davon abzuhalten, in China zu investieren. Sie gab Anreize in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar, um japanische Investitionen von China in die ASEAN-Länder, einschließlich Indien und Japan, zu verlagern.

[b]Schwere Verluste gehören zu den Gründen[/b]

Warum schlug die japanische Euphorie in Bezug auf Indien während der Pandemie um? Ein Teil der Analysten argumentiert, dass der Rückgang der Rentabilität und Verluste großer japanischer Investoren in Indien die japanische Stimmung drückte. Mehr als 50 Prozent der in Indien befragten japanischen Investoren prognostizierten laut einer Jetro-Umfrage Verluste bei ihren Betriebsgewinnen im Jahr 2020. Dies ist die höchste unter allen Nationen der Welt. Die Verlustquote lag in China bei 19,5 Prozent. Dies spiegelt wider, dass japanische Investoren von der Entmutigung der japanischen Regierung entnervt waren und weiterhin Vertrauen in Chinas Potenzial haben.

[b]Abrupter Rückzug aus dem Freihandelsabkommen[/b]

Neben der beunruhigenden Situation, die durch große Verluste ausgelöst wurde, hat Indiens Rückzug aus dem seit 2020 bestehendes Freihandelsabkommen zwischen den zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten und fünf weiteren Staaten in der Region Asien-Pazifik (RCEP) die japanische Stimmung neu belastet. Eine Reihe japanischer Tochtergesellschaften in den ASEAN-Mitgliedstaaten pflegen enge Geschäftsbeziehungen zu den japanischen Investoren in Indien. Ein großer Teil der Komponenten, Teile und Zwischenprodukte wird von diesen Tochtergesellschaften in ASEAN im Rahmen von RCEP nach Indien importiert. Da Indien sich Ende letzten Jahres abrupt aus dem Vertrag zurückgezogen hat, werden japanische Tochtergesellschaften Warenströme in RCEP-Mitgliedsländer umleiten, die einen größeren Markt bieten und Nachhaltigkeit beim zollfreien Zugang gewährleisten. 

(Ende)
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