Laser sorgt für guten Empfang im Reisezug
Start-up Nu Glass baut Spezialgerät - Wärmeschutzfolie wird mikroskopisch fein perforiert
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Zugwaggon: mobiler Laser an einem Reisezugwaggon (Foto: nu glass) |
Lausanne (pte001/08.02.2022/06:00)
Das aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne http://epfl.ch hervorgegangene Start-up Nu Glass http://nu.glass macht Mobilfunktelefonie im Zug deutlich zuverlässiger. Die Experten haben ein mobiles Gerät entwickelt, das in den Metallfilm, der auf den Scheiben angebracht ist, mikroskopisch feine Linien fräst. Funkwellen können jetzt passieren und die Wärmeisolation bleibt zu fast 100 Prozent erhalten.
Wärmeisolation unbeeinflusst
Hersteller von Glasscheiben mit Wärmeisolation nutzen die Technik bereits bei neuen Gläsern mit stationären Geräten. Doch Waggons und deren Scheiben haben eine Lebensdauer von 30 Jahren und mehr. Um auch hier den Weg für Funkwellen freizuschaufeln, hat das Unternehmen den mobilen Laser entworfen.
Bahngesellschaften wollen auf die Wärmeisolation nicht verzichten, denn ein großer Teil des Stroms fließt in Heizsystem und Klimaanlage. Um den Passagieren dennoch einen barrierefreien Zugang zum Mobilfunknetz zu verschaffen, rüsten viele Gesellschaften jeden Waggon mit Repeatern aus. Die haben eine Leistungsaufnahme von bis zu 700 Watt, müssen regelmäßig geartet und ausgetauscht werden, wenn sich der Mobilfunkstandard ändert wie derzeit durch den Übergang vom 4G- auf das 5G-Netz.
Ein Fenster in 15 Minuten fertig
Der mobile Nu-Glass-Laser wird an der Außenhaut des Waggons befestigt und gestartet. Völlig selbstständig fährt er über die Fensterscheibe und ritzt Linien in die Wärmebeschichtung. Die Behandlung eines Fensters dauert etwa 15 Minuten. Für alle Fenster eines Waggons sind ein paar Stunden nötig, und ein ganzer Waggon ist in nur wenigen Stunden graviert.
Die Herausforderung bei der Entwicklung des Systems bestand darin, den Laser präzise genug zu bewegen. Die Ingenieure haben daher ein optisches Messgerät in das System integriert, das den Laser immer wieder in die richtige Position bringt. Das optische Gerät ermöglicht es dem System, sogar an gewölbten Scheiben zu arbeiten, wie beispielsweise in Panoramazügen.
(Ende)
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