Leistung solarer Entsalzung vervierfacht
Technik von Ingenieuren der Ural Federal University vor allem für Entwicklungsländer geeignet
Entwicklungsingenieur Alwan überprüft Anlage (Foto: urfu.ru/en, Ilya Safarov) |
Jekaterinburg (pte032/30.07.2021/12:30)
Eine Leistungssteigerung von bis zu 400 Prozent haben Ingenieure der Ural Federal University https://urfu.ru/en/ im russischen Jekaterinburg mit einer Innovation bei der solaren Trinkwasserherstellung aus Meerwasser erzielt. Grundlage ist das Verdampfungsprinzip. Solare Wärme verwandelt das Wasser in Dampf, der kondensiert. Das Salz bleibt zurück. Die russischen Ingenieure waren jedoch alles andere als zufrieden mit der Ausbeute. Aus diesem Grund schalteten sie gewissermaßen einen Turbo ein. Sie bauten einen Hohlzylinder, den sie mit 0,5 Umdrehungen pro Minute rotieren lassen, also ganz langsam. Dabei benetzt er sich mit einem dünnen Salzwasserfilm. Das Innere des Zylinders wird solar aufgewärmt. Da der Film so dünn ist verdunstet das Wasser sehr schnell. Gleichzeitig wird das Salzwasser, das die Walze aufnimmt, von einem Solarkollektor erwärmt, um den Prozess zusätzlich zu beschleunigen. Der Elektromotor, der den Zylinder rotieren lässt, wird mit Solarstrom betrieben.
[b]Ein Plus von mindestens 280 Prozent[/b]
Das Gerät lässt sich wegen der klimatischen Verhältnisse kurz hinter dem Ural von Juni bis September betreiben. In den heißesten Monaten, also von Juni bis August, liegt die Leistungssteigerung, verglichen mit herkömmlichen solaren Entsalzungsanlagen, bei 280 Prozent, in den übrigen Monaten zwischen 300 und 400 Prozent. „Die Anlage produziert im Sommer bis zu 12,5 Liter Trinkwasser pro Tag", sagt Entwicklungsingenieur Alharbawi Naseer Tawfiq Alwan. In den übrigen Monaten seien es noch 3,5 Liter pro Tag. In Ländern, die praktisch ganzjährig eine hohe Sonneneinstrahlung haben, ist der Ertrag höher.
[b]Einfaches Design, geringe Kosten[/b]
Die neue Entsalzungstechnologie mit ihrem einfachen Design und geringen Kosten sei vor allem für sonnenreiche Länder in Asien und Afrika geeignet, in denen es an sauberem Trinkwasser fehlt, sagen die russischen Forscher. Jetzt ist es ihr Ziel, den Prototypen, der eher nach dem Ergebnis einer Bastelstunde aussieht, zu einem Produkt weiterentwickeln, das von Laien genutzt werden kann. Im gleichen Durchgang wollen sie die Leistung noch weiter steigern, und das möglichst geringen Investitions- und Betriebskosten für unterschiedliche klimatische Bedingungen.
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