Menschen nutzen uralte Muskeln im Ohr noch
Gewebe helfen laut neuer Untersuchung der Universität des Saarlandes in einem lauten Umfeld
Ohr: Organ deutlich komplexer als bisher angenommen (Foto: pixabay.com, Anemone 123) |
Saarbrücken (pte003/03.02.2025/06:10)
Laut Forschern der Universität des Saarlandes nutzen Menschen ihre nur noch rudimentär vorhandenen aurikulären Ohrmuskeln zum Hören konkurrierender Töne. Laut dem leitenden Wissenschaftler Andreas Schröer gibt es drei große Muskeln, die die Ohrmuschel mit dem Schädel verbinden und wichtig für das Wackeln mit den Ohren sind.
Vor allem der Musculus auricularis superior, der obere Ohrmuskel, weist bei anstrengendem Hören eine erhöhte Aktivität auf. Das legt jedoch nahe, dass diese Muskeln nicht nur aus einem Reflex heraus reagieren, sondern möglicherweise Teil eines Anstrengungsmechanismus der Aufmerksamkeit sind. Das dürfte vor allem dann zum Tragen kommen, wenn das Umfeld für das Gehör sehr anspruchsvoll ist.
Umfangreiche Tests
Für die Studie haben die Forscher 25 Personen mit einem gut funktionierenden Gehör rekrutiert. An ihren aurikulären Muskeln wurden Elektroden angebracht. Sie hörten nicht nur ein Hörbuch, sondern auch zusätzlich störende Podcasts aus Lautsprechern. Dieser Tests wurde für die Dauer von zwölf Minuten und jeweils drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen durchgeführt.
Die Teilnehmer bewerteten dann das Ausmaß ihrer Anstrengung und sollten schätzen, wie häufig sie der Handlung des Hörbuchs nicht mehr folgen konnten. Zusätzlich wurden sie nach den gehörten Inhalten gefragt. Zwei aurikuläre Muskeln reagierten verschieden auf Veränderungen der Richtung. Die oberen Ohrmuskeln sprachen auf die Schwierigkeit der Aufgabe an, die die Teilnehmer zu lösen hatten. Mit zunehmender Schwierigkeit verschlechterte sich das Abschneiden. Das stand mit der Aktivität dieser Muskeln in Verbindung. War die Aufgabe sehr schwer, wiesen sie auch eine hohe Aktivität auf.
Maß für Anstrengung
Die Aktivität der oberen Ohrmuskeln könnte laut den Forschern einen objektiven Maßstab für die Höranstrengung eines Menschen darstellen. Laut den in "Frontiers in Neuroscience" veröffentlichten Forschungsergebnissen ist derzeit jedoch unklar, ob diese Aktivität der Muskeln Menschen tatsächlich beim Hören hilft.
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