pte20240404015 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Mörder mit DNA aus Klimaanlage überführbar

Innovatives Analyseverfahren von Forschern der Flinders University weist genetische Spuren nach


Klimaanlage unter der Lupe: Forscher finden im Filter die DNA von Straftätern (Bild: ChatGPT/Dall-E)
Klimaanlage unter der Lupe: Forscher finden im Filter die DNA von Straftätern (Bild: ChatGPT/Dall-E)

Adelaide (pte015/04.04.2024/11:30)

Wer in einem klimatisierten Raum einen Menschen umbringt oder andere Straftaten begeht, kann künftig erwischt werden, auch wenn er alle kriminellen Grundregeln wie Handschuhe und das Tragen einer Gesichtsmaske befolgt hat. Denn Forscher der Flinders University fangen DNA-Spuren im Filter der Klimaanlage auf. Das genetische Material belegt demnach zweifelsfrei, ob der Verdächtige den Raum schon einmal betreten hat.

Test mit Luftsammelgerät

Die Experten haben das Verfahren mit einem tragbaren, handelsüblichen Luftsammelgerät getestet, das regelmäßig für Nachweise auf COVID-19 und andere über die Luft übertragene Viren in Krankenhäusern, Schulen und Pflegeheimen verwendet wird. Das Gerät sammelte nicht nur die Mikroorganismen ein, sondern auch die in der Luft umherschwirrenden DNA-Spuren der Menschen, die kürzlich im Raum gewesen sind. Genauso macht es die Klimaanlage.

"Menschliche DNA lässt sich in der Luft finden, wenn Menschen gesprochen oder geatmet haben. Dabei sondern sie Speicheltröpfchen ab. Außerdem verlieren sie Hautzellen. Beides sammelt sich im Filter der Klimaanlage. So können wir möglicherweise nachweisen, dass sich jemand in einem Raum aufgehalten hat, auch wenn er Handschuhe getragen oder Oberflächen abgewischt hat, um seine Spuren zu entfernen", so Forensik-Doktorandin Emily Bibbo.

Erfolg bei acht Klimaanlagen

Mariya Goray, Dozentin für Forensik, sagt, dass sich so die üblichen Nutzer eines Raumes sowie Besucher identifizieren lassen. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein durchschnittlicher Straftäter, selbst mit forensischem Bewusstsein, vollständig verhindern kann, dass seine DNA in die Umwelt gelangt", sagt Goray. Mit ihrem Team hat sie in Proben aus Klimaanlagen in vier Büros und vier Häusern DNA von Bewohnern und Besuchern nachgewiesen.

(Ende)
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