pts20021015043 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Entwicklung eines neuen Krebsmedikamentes

Erfolg für Boehringer Ingelheim und ImmunoGen


Wien (pts043/15.10.2002/14:51) Boehringer Ingelheim und ImmunoGen, Inc., gaben heute den Beginn klinischer Studien zur Entwicklung eines neuen Krebsmedikamentes bekannt. Der neue Wirkstoff ("bivatuzumab mertansine") besteht aus einem für das Tumor-Antigen CD44v6 spezifischen Antikörper von Boehringer Ingelheim und einer zytotoxischen (zelltötenden) Substanz von ImmunoGen (DM1).

"Aufgrund des präklinischen Profiles setzen wir große Hoffnung in diesen Wirkstoff und freuen uns, diesen Produktkandidaten in die klinischen Studien führen zu können", sagte Dr. Wolfgang J. Rettig, Leiter des Bereiches Forschung und Entwicklung bei Boehringer Ingelheim Austria - dem Krebsforschungszentrum von Boehringer Ingelheim in Wien.

Boehringer Ingelheim hatte im November 2001 im Rahmen einer Lizenzvereinbarung das Recht zur Entwicklung und Vermarktung von Produkten erworben, welche die TAP-Technologie ("Tumor-Activated Prodrug") von ImmunoGen gemeinsam mit Antikörpern einsetzen.

Monoklonale Antikörper

Monoklonale Antikörper sind der Natur entlehnte Proteine, die zunehmend für die Krebstherapie genützt werden. Über Jahrmillionen hat das Immunsystem Antikörper als vielfältige Abwehr-Moleküle für den Kampf gegen Infektionskrankheiten entwickelt. Ihre Bauprinzipien lassen sich heute nutzen, um auch Tumorzellen aufgrund ihrer charakteristischen Molekülstrukturen zu identifizieren und - im Idealfall - zu zerstören.

TAP-Technologie von ImmunoGen, Inc.

ImmunoGen, Inc. entwickelt spezielle Biopharmazeutika zur Krebsbekämpfung. Die TAP-Technologie des Unternehmens verbindet hochwirksame zelltötende Wirkstoffe mit speziellen Antikörpern und schafft so effektive, neue Behandlungsmöglichkeiten von Krebs, die gesundes Gewebe weitgehend schonen.

Jedes TAP-Produkt besteht aus einem potenziell zelltötenden Wirkstoff - dem Effektor-Molekül - das an einen monoklonalen Antikörper gekoppelt ist, der sich an Tumorzellen heftet. Diese Verbindung ist sehr stabil, während das TAP-Produkt im Blut zirkuliert. Sobald das Produkt in eine Krebszelle eindringt, bricht es jedoch sofort auf - das Effektor-Molekül wird frei, um die Krebszelle zu töten. Das führende Effektor-Molekül DM1 von ImmunoGen wurde vom hochwirksamen zytotoxischen Wirkstoff Maytansin abgeleitet.

Boehringer Ingelheim Austria GmbH

Der internationale Unternehmensverband Boehringer Ingelheim ist in Österreich stark engagiert und mit den Gesellschaften Boehringer Ingelheim Austria, Boehringer Ingelheim Pharma sowie dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten.

Boehringer Ingelheim Austria ist Zentrum der onkologischen Forschung und Entwicklung sowie eines der beiden Zentren der biopharmazeutischen Entwicklung und Produktion im Unternehmensverband. Weitere Kerngeschäftsfelder von Boehringer Ingelheim Austria sind die Betreuung des Humanpharmageschäftes Österreich sowie Tiergesundheit. Ebenfalls von Wien aus erfolgt die Betreuung der osteuropäischen Märkte von Boehringer Ingelheim. BI-Austria erzielte im Geschäftsjahr 2001 mit 581 Mitarbeitern Gesamterlöse in der Höhe von EUR 194,8 Mio.

(Ende)
Aussender: Boehringer Ingelheim Austria GmbH
Ansprechpartner: Mag. Inge Homolka
Tel.: 01/801 05-2230
E-Mail: inge.homolka@vie.boehringer-ingelheim.com
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