pts20021209033 Medizin/Wellness, Bildung/Karriere

Krebskranke Jugendliche erwerben Computerführerschein


Wien (pts033/09.12.2002/16:20) Das Consulting-Unternehmen die Berater und die Kinder-Krebs-Hilfe betreuen E-learning-Projekt im AKH und im St. Anna-Kinderspital.

Lernen als (Über)lebenshilfe

Ist Lernen eine Möglichkeit, in einer schweren Krankheitsphase neuen Lebensmut zu spüren? Diese Frage wurde auf der IT-Gala AT 21 am 27. November im Wiener Rathaus von neun jugendlichen Krebspatienten mit Bravur beantwortet: Sie erhielten das ECDL-Zertifikat, den Europäischen Computerführerschein.

"Da hat man das ganze Leben noch vor sich und kann dennoch seine Hoffnung oft nur in den nächsten Befund legen", beschreibt Mag. Ursula Kloibhofer vom Wiener Consultingunternehmen die Berater die psychische Extremsituation, in der sich krebskranke Jugendliche zumeist befinden. Gemeinsam mit Elfi Schattauer von der Kinder-Krebs-Hilfe leitet sie seit Beginn des Jahres ein bis dato einzigartiges
E-learning-Projekt im St. Anna-Kinderspital.

Auf die spontane Idee, jugendlichen Krebspatienten mit Hilfe mobiler Computertechnolgien neue Perspektiven zu eröffnen, folgten ebenso spontane Schritte zur Umsetzung. Die Jugendlichen wurden von der Kinder-Krebs-Hilfe mit Notebooks ausgestattet, die Berater organisierten die ECDL-Schulungen mit freundlicher Unterstützung engagierter Partnerunternehmen. Ein Musterbeispiel dafür, dass Firmennetzwerke auch auf menschlicher Ebene gut funktionieren können, wie Kloibhofer und Schattauer anmerken. Sie war auch unter jenen 16 SpitalsbetreuerInnen, die mit die Berater gleich zu Beginn des Projekts die ECDL-Kurse selbst absolvierten. "Diese Eigenkompetenz war sehr hilfreich, um unsere Patienten in der Schulungsphase auch fachlich unterstützen zu können", so Schattauer.

Dank der interaktiv vernetzten und computergestützten Lernprogramme können die Jugendlichen ihre Schulungen je nach Befindlichkeit und Behandlungsphasen entweder zu Hause oder im Spital absolvieren. Die Prüfungen finden großteils im e-train, dem E-learning-Center von die Berater statt. Dort ist auch die fachlich-persönlich Betreuung am unmittelbarsten. Zudem schätzen die Jugendlichen diese "Normalität" fernab von der mentalen Nähe zu ihrer Krankeit und "wir können auch viel leichter mit ihnen über ihre schulische und berufliche Zukunft reden", weist Stefan Kremser, der ECDL-Trainer, auch auf den Stellenwert dieser Beratungsgespräche im Rahmen des Projekts hin.

Denn die Diagnose Krebs heißt für viele der betroffenen Jugendlichen auch Unterbrechung der Schule oder Berufsausbildung und zieht manchmal eine völlige Neuorientierung im Leben nach sich.

Und noch eines lässt sich aus den bisher so positiven Erfahrungen mit diesem Projekt ableiten: Es ist nicht nur die Lust am Lernen, die den Jugendlichen ihren Leidensweg ein wenig vergessen lässt, es ist auch die Kommunikation untereinander, die sich aus der gemeinsamen Lernplattform via Internet automatisch ergibt. "Es macht halt einen riesengroßen Unterschied in der Befindlichkeit jedes Einzelnen, ob man sich nur über die Krankheit austauscht oder ein gemeinsames Problem etwa bei einer Datenbankanwendung mit Access 2000 diskutiert", sieht auch der Leiter der Psychosozialen Gruppe im St. Anna, Dr. Topf, in diesem E-learning-Projekt mehr als nur eine praktische Ausbildung.

Der 18-jährige Patrick, der den Europäischen Computerführerschein trotz seiner schweren Erkrankung in kürzester Zeit geschafft hat, kann dem nur zustimmen. Er hofft, dass dieses Sponsoring-Projekt von die Berater auch im nächsten Jahr fortgeführt wird. Und es wird. Derzeit drücken 33 Jugendliche im St.Anna die Schulbank oder besser gesagt, die Tastaturen auf ihren Notebooks.

(Ende)
Aussender: pts - Presseinformation (A)
Ansprechpartner: Mag. Ursula Kloibhofer
Tel.: +43-1-532 4545 -23
E-Mail: u.kloibhofer@die-berater.com
|