pts20050425055 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: 534 Prozent mehr Pullover aus China - jetzt muss EU bremsen!

Gleichzeitig sind der Innovation alle verfügbaren Ressourcen zuzuführen!


Wien (pts055/25.04.2005/22:33) Seit Anfang des Jahres gibt es keine Exportbeschränkungen für chinesische Textilien mehr. Seitdem überschwemmen Pullover, T-Shirts und Hosen made in Fernost den europäischen Markt. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fordert die EU deshalb auf, sofort Maßnahmen zu setzen, die Einfuhr der Billigartikel einzudämmen.

Die Importstatistiken der ersten vier Monate dieses Jahres geben Anlass zur Sorge für die europäischen Hersteller. Seit zum Jahresbeginn das weltweite Quotensystem für Textilimporte weggefallen ist, sind beispielsweise die Importe von Pullovern aus China in die Europäische Union um 534 Prozent gestiegen.

Zwar beschloss bereits Anfang April die EU-Kommission Leitlinien, um den Import von Textilien aus China zu steuern. In Aktion tritt die EU laut Regelungen, wenn die Importe eines Textilprodukts zwischen 10 und 100 Prozent auf der Basis von 2004 steigen. In diesem Fall will Brüssel Kontakte zur chinesischen Regierung aufnehmen, um über Schutzmaßnahmen zu beraten. Es ist also aller höchste Zeit!

Im Jahr 2004 hat China beispielsweise rund 30 Millionen Baumwollartikel in die EU exportiert, 2005 wird laut EU-Kommission mit rund 50 Millionen gerechnet. Sollte sich dies bewahrheiten, hat Brüssel in Aktion zu treten.
Der ÖGV sieht allerdings in dieser Explosion des Billigstimports auch den Auftrag an EU und österreichische Bundesregierung, endlich ernsthafte Innovationsoffensiven zu starten. Geld ist - wo immer möglich - aus verkrusteten Strukturen abzuziehen und sinnvollen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zuzuführen.

Denn zwischenzeitlich wandert die Industrie nach Osten und Fernost, die Dienstleister kommen über dubiose Gewerbeberechtigungen aus der erweiterten EU nach Österreich und die hier ausgebildeten Wissenschaftler wandern in Gebiete ab, die bessere Rahmenbedingungen für F&E bieten. Zurück bleiben Beamte und Pensionisten.

Österreich hat dies schon einmal nach dem Ersten Weltkrieg erlebt, als der administrative Wasserkopf Wien von den Kronländern abgehackt wurde. Nur mit Innovation kann man der Wiederholung dieses Debakels begegnen - so der ÖGV!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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