Hamburgs Bischöfin über Freude an Führung und Vertrauen in Führung
Interview auf www.in-fuehrung-gehen.de
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Überlingen (pts011/04.04.2006/09:44) Die Internet-Seite www.in-fuehrung-gehen.de veröffentlicht Interviews von prominenten Zeitgenossen zu Führungsfragen. In dieser Woche steht ein Interview mit Hamburgs Bischöfin Maria Jepsen zum Herunterladen bereit. Im Gespräch hebt sie die Bedeutung der "weichen Werte", für alle, die Führung übernehmen möchten, hervor.
Im Gespräch betont die Bischöfin, dass nur Führungskraft sein kann, wer vertrauen gelernt hat: "Führen hat etwas mit Vertrauen zu tun, und ich denke, dass Vertrauen in entscheidender Weise anerzogen wird. Das heißt, die Fähigkeit, immer wieder neu Vertrauen zu entwickeln, hängt damit zusammen, ob ich ein positives, ein geöffnetes, ein hoffnungsvolles Welt- und Personenverständnis habe, ob ich bereit bin, mich korrigieren und verändern zu lassen ohne Angst". Zum Führen gehöre das "elementare Vertrauen auf eine Macht, die mich trägt, die mich aufrichtet, wenn ich zusammenfalle, wenn ich zusammenbreche, die mich wieder auf den richtigen Weg bringt, wenn ich mich verirrt habe".
Ihrer Meinung nach ist es für Führungskräfte nicht gerade leichter geworden, ihrer Verantwortung nachzukommen: "Da wir als Gesellschaft die religiöse Dimension nicht gerade weiterentwickelt haben bzw. sie in diffuser Weise im Niveau eher verflacht haben, hat sich eine Bereitschaft des Geführt-werden-Wollens nicht unbedingt verstärkt", so die Bischöfin. "Wir sind patchwork-mäßige Individualisten, die sich zugleich danach sehnen, im Trend zu sein. Es ist schon seltsam, wie die Bereitschaft, sich außerordentlich einzusetzen, bei Einzelnen vorhanden ist, wenn sich daraus Vorteile er¬geben könnten, wie aber andererseits die Unfähigkeit zugenommen hat, sich über das Normalmaß einzubringen - sowohl im Arbeitsbereich als auch im persönlichen Bereich."
Seminare und Ratgeberliteratur, die Jesus Christus als Vorbild für Manager und Führungskräfte empfehlen, kann Maria Jepsen nur bedingt empfehlen: "Da sich die Welt des Managements ständig ändert und auch das Jesus-Bild für uns sehr unterschiedlich aussieht, wenn wir an die letzten Jahrhunderte denken, scheint es mir nicht sinnvoll zu sein, heute Jesus als Manager propagieren zu wollen. Wir sollen die Jesus-Geschichten lesen, auch das Staunen, dass er als Sohn Gottes und Christus bezeichnet wird, dass Menschen sich ihm ganz anvertrauen und unterordnen, dass er die himmlische, göttliche Welt in sich birgt, das ist weit mehr als mit Management gemeint sein kann. Und ich halte es nicht für angemessen und erforderlich, fremde Vokabeln mit Jesus zu verbinden, solche, die nicht aus unserem Alltagsleben abgeleitet werden, und wenn wir das tun, dann zu¬gleich zu sagen, wie begrenzt diese Sicht ist. Jesus hat die Kirche nicht gegründet, und als Herr der Kirche ist er nicht ins Management hineinzuziehen, sondern steht weit darüber und doch mittendrin."
Das komplette Interview im Internet: www.in-fuehrung-gehen.de
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