pts20070524011 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

GTM in Washington - GRX-Anschaltung an Equinix in Singapur

Weitere Entwicklung des internationalen Voice Business


Wien (pts011/24.05.2007/10:12) Über 100 Meetings zur Verhandlung bilateraler Voice-Kontingente beim "Global Telecommunications Meeting" in Washington DC - Wichtige Asia Telcos im Fokus - Ausbau der Solutions für Mobile Operators durch Anbindung an zweiten globalen GPRS Roaming Exchange (GRX) Hub in Singapur - Erschließung von 70 % des asiatischen Mobilfunkmarktes mit neuen IP basierenden Produkten durch Peering mit AICENT als erster europäischer GRX-Betreiber

Mag. Josef Trimmel, Leiter Wholesale von Telekom Austria, und sein Expertenteam haben vom 21. - 24. Mai 2007 beim Global Telecommunications Meeting in Washington DC, dem bedeutendsten jährlichen Zusammentreffen der weltweiten Telekommunikationsbranche, in über hundert Verhandlungsrunden wieder Preise und Voice Kontingente im bilateralen Verkehr ausverhandelt. Ebenso bot das GTM mit über 3000 Teilnehmern von rund 900 Unternehmen aus über 150 Ländern wieder eine erstklassige Gelegenheit, neueste technische Entwicklungen und kommerzielle Markttrends der globalen Branche in Fachkreisen zu erörtern und zu diskutieren.

"Beim GTM 2007 standen Gespräche mit asiatischen Telekommunikationsanbietern im Mittelpunkt, da der asiatische Raum enorme Wachstumschancen im Voice Segment bietet, die es frühzeitig zu nutzen gilt", so Mag. Trimmel. In Gesprächen mit indischen und chinesischen Netzbetreibern bildete - auch vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele 2008 in Bejing - der rasante Aufstieg Chinas zur führenden Telekommunikations-Nation - einen Verhandlungs¬schwerpunkt. So wurden von Telekom Austria beim GTM Gespräche mit China Telecom, China mobile, China Netcom, China Unicom, Bharti Airtel (größter indischer Mobilfunkbetreiber), VSNL (Mobil- und Festnetzanbieter in Indien) und Chungwa Telecom (Incumbent Taiwan) geführt. Darüber hinaus gab es auch Meetings mit Softbank-Japan Telecom, dem alternativen japanischen Betreiber KDDI, NTT Japan, Telekom Malaysia und Korea Telecom.

Internationale Voice Infrastruktur bildet Grundlage für Mobile Solutions
Das stabile internationale Netz von Telekom Austria auf Basis vollständig digitalisierter Übertragungswege über Land- und Seekabel sowie über state-of-the-art Satelliten-Übertragungssysteme mit 200 Direct Links und Kooperationen mit Partnern bilden das qualitativ hochwertige Infrastrukturfundament und ermöglichen nahezu überall (in 95 % aller Staaten) ein vielschichtiges Lösungsportfolio zur Adressierung der Mobilfunkanbieter und deren Angebotspalette bei Sprach- und Datendiensten sowie deren Erfordernissen für Signalisierung.

Die Lösungen von Telekom Austria für Mobilfunk-Carrier umfassen Voice Solutions wie mobile Sprach-Terminierung und Video-Telefonie, Data Solutions wie GRX (GPRS Roaming Exchange) und Transport Dienste (DigitalLink) sowie ab Sommer 2007 SMS- und MMS-Hubbing und Data Clearing Services und umfangreiche Technologien für mobile Signalisierung, allen voran SS7 (Signaling System 7) sowie SigTran (Protokoll-Familie für den Transport von SS7-Signalisie¬rung über IP) und SIP (Session Initiation Protocol zum Aufbau einer IP-Telefonie-Verbindung).

Im Bereich Signalisierung hat Telekom Austria im Vorjahr mit "Roaming Webview" außerdem ein innovatives, weltweit einzigartiges Informations-Tool geschaffen. Über das Telekom Austria Wholesale Portal haben Mobilfunkbetreiber Zugriff auf den gesamten Roaming Datenpool aus dem SS7-Monitoring System. "Roaming Webview" wurde von internationalen Experten mit dem "Capacity Award 2006" ausgezeichnet.

GPRS Roaming Exchange (GRX) - IP-Netz zur Verbindung von GPRS-Netzen
GRX ist als Technologieplattform für den sicheren Transport von Daten-Roaming-Verkehr eines Mobilfunkbetreibers aus einem Fremd-Mobilnetz ins eigene Mobilnetz konzipiert. Mit GRX verfügen internationale Mobilfunk-Carrier heute über ein geschlossenes Netzwerk auf Basis eines offenen Standards, welches ihnen die Möglichkeit gibt, Security (Dual-Homed Gateways), höchst mögliche Verfügbarkeit (z.B. 99,995 % bei redundanter GRX Auslegung) und Quality-of-Service Parameter (z.B. bei Jitter, Paket Loss, Round Trip Delay) beim Transport von Daten und in naher Zukunft von Sprache über dieses Netzwerk anzubieten.

Der GRX Standard wird von der IREG (International Roaming Expert Group) innerhalb der GSMA (GSM Association) nach Empfehlung IR.34 spezifiziert. Das IP-basierende GRX erlaubt die reibungslose Interconnection von Mobilfunknetzen über einen bzw. mehrere weltweit verteilte Peering Knoten und damit den effizienten Austausch von Daten wie GPRS Roaming, SMS oder MMS im internationalen Mobilfunkverkehr.

Die GRX-Architektur ist als Inter-Operator Backbone für GPRS darauf ausgelegt, durch die sternförmige Anbindung von Mobilfunkbetreibern an einen Knoten bzw. mehrere Knoten möglichst kostengünstig eine weltweite Flächendeckung zu erreichen. Mit dem Hub-Konzept und dem Peering mit anderen GRX-Betreibern an diesen Knoten entfällt teure Upstream-Connectivity zu einzelnen Carriern.

Von Amsterdam nach Singapur - von AMS-IX nach EQUINIX
Nach der Anschaltung am AMS-IX (Amsterdam Internet Exchange), wo 22 GRX-Anbieter angeschalten sind, und Peering-Verträgen zum direkten Austausch von GPRS Roaming, SMS- und MMS-Hubbing mit diesen, erschließt Telekom Austria Wholesale nunmehr mit der GRX-Anbindung an den zweiten GRX Knoten im Equinix Internet Business Exchange in Singapur den asiatischen und den US-Markt für ihre Wholesale-Kunden im Bereich Mobilfunkbetreiber.

Telekom Austria hat am 16. April 2007 als erster europäischer GRX-Betreiber ein Peering-Abkommen mit dem asiatischen Betreiber Aicent am GRX Peering Equinix (GPE) in Singapur abgeschlossen und erreicht damit eine 70%ige Marktabdeckung in Asien. Neben Telekom Austria sind derzeit bereits Aicent, Belgacom, Cable & Wireless, Neustar, Telenor, Orange-France Telecom am neuen GPE angeschaltet.

"Mit der GRX-Anschaltung und dem Peering von Telekom Austria am GPE Singapur werden in Zukunft bilaterale Roamingverträge für mobile Datenübertragung und deren technische Umsetzung zwischen österreichischen und asiatischen Mobilfunkbetreibern weit einfacher abzuwickeln sein", erläutert Josef Trimmel die Vorteile für die Betreiber von Mobilnetzen.

"Und die österreichischen Mobilfunk-Kunden können durch die GRX-Anbindung in Singapur nunmehr auch aus Asien über ihre Handys z.B. MMS mit Urlaubsfotos verschicken, so als wären sie im gleichen Mobilfunknetz wie die Empfänger der Multimedia-Nachrichten zu Hause.
Durch Peering profitieren sie zusätzlich von schnelleren Verbindungen in die jeweiligen Partnernetze", fasst Trimmel die neuen Möglichkeiten aus Perspektive der Benutzer zusammen.

Weiterentwicklung von GRX zu IPX - neue mobile Dienste im Roamingverkehr
Im Hinblick auf den stetigen Anstieg im GRX-Verkehrsvolumen - Anfang 2007 ging die GSMA von rund 32 Mbit Datenvolumen pro Sekunde im Incoming- und Outgoing Verkehr aus - und der Vielzahl an neuen IP-basierten Diensten im Mobilfunk wie VoIP, Instant Messaging, Video-Telefonie und Video-Portalen sowie Presence-Diensten (z.B. Kommunikationsstatus online oder offline, verfügbare Kommunikationsdienste wie Sprache, Text und Video sowie Informationen über persönlichen Freundeskreis durch so genannte Buddy Lists) wurde bereits die Weiterentwicklung von GRX zu IPX (IP Exchange) in weltweiten Trials angestoßen. Telekom Austria wird auch dieses Service seinen Mobilfunk-Kunden ermöglichen. IPX wird vollständiges, multilaterales IP-Interworking und End-to-End Quality of Service durch stufenförmige Verantwortung der IPX Carrier entlang der Value Chain ermöglichen.

(Ende)
Aussender: Telekom Austria AG
Ansprechpartner: Wolfgang Grabuschnig
Tel.: 059 059 1 11007
E-Mail: wolfgang.grabuschnig@telekom.at
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