Hinein in die Bergschuhe und ab in die Türkei
Erloschene Vulkane und einzigartige Bergmassive hautnah erleben
Wien (pts020/06.11.2007/11:45) Ein kurzer Blick in den Atlas genügt: Zahlreiche Bergregionen prägen das Erscheinungsbild der Türkei und erweisen sich als vielfältige Herausforderung für sportlich-aktive Urlauber. Egal, ob man im Norden entlang der Schwarzmeerküste, im Taurusgebirge entlang der Mittelmeerküste oder in Zentralanatolien in die Bergwelt eintaucht - stets wird man mit einer faszinierenden Mischung aus Hochgebirgs-Landschaften, Hochebenen, dichten Wäldern und einer reichen Flora und Fauna belohnt.
Die Mischung aus beeindruckenden Berggipfeln und verschlafenen Dörfern lässt nicht nur Alpinisten-Herzen höher schlagen, sondern beeindruckt auch die Romantiker: erloschene Vulkane - wie der Erciyes (3.917 Meter), der A_ri (5.137 Meter), der Süphan (4.058 Meter) oder der Nemrut (3.050 Meter) - und eindrucksvolle Bergketten - wie die Rize-Kaçker-Berge und die Cilo-Sat-Massive - werden vielerorts von unberührten Wäldern eingesäumt. Faszinierende Seen, wie beispielsweise der 20.000 Jahre alte Van-See im Osten der Türkei, vollenden die meist naturbelassene Schönheit, in der nach wie vor Nomaden mit ihren Ziegen- und Schafherden leben. "Die Faszination der Bergwelten ist so vielschichtig und abwechslungsreich, dass viele Bergsteiger und Alpinisten immer wieder zu uns reisen, um diese Einzigartigkeit aufs Neue zu erleben und zu genießen", beschreibt Özcan Hergül, Botschaftsrat in Wien, die Beliebtheit der türkischen Berge.
Ein ehemals wirklich heißes Pflaster
Die türkische Bergwelt ist geprägt durch zahlreiche erloschene Vulkane, die sich über die gesamte anatolische Halbinsel verteilen. Aktiv ist heute jedoch kein einziger mehr. Dennoch haben sie deutliche Spuren im Landschaftsbild hinterlassen und machen die Einzigartigkeit der türkischen Bergwelt aus, die Tourengeher, Bergsteiger und Skifahrer in gleichem Maße anlockt.
Noah strandete mit seiner Arche in Anatolien
Der bekannteste Vulkan ist der in Ostanatolien gelegene "Große A_ri" (auch Ararat genannt). Mit seinen stolzen 5.137 Metern ist er außerdem der höchste Berg der Türkei. Südöstlich davon liegt sein kleines Pendant - der "Kleine A_ri". Der "Ararat" ist nicht nur vom ewigen Gletscher-Eis bedeckt, sondern gilt auch als jener Berg, wo Noahs Arche gestrandet sein soll.
Der Ararat wurde im Jahr 1829 zum ersten Mal bestiegen und Alpinisten sind seit jeher von diesem beeindruckenden Bergmassiv fasziniert. Wer sich seine Besteigung jedoch nicht zutraut, kann bei einer der zahlreichen Trekkingtouren rund um den Ararat die einzigartige Landschaft und Natur kennen lernen. Aber aufgepasst: für Wander- und Klettertouren am A_ri ist eine Sondererlaubnis bei der türkischen diplomatischen Vertretung im Ausland einzuholen.
Der höchste Berg Mittelanatoliens
Der Erciyes liegt im Süden der Ebene von Kayseri in Zentralanatolien. Als 3.971 Meter hoher und erloschener Vulkan begeistert er Bergsteiger und Skifahrer zugleich. Einst ergoss sich seine Lava vor tausenden Jahren auf die umliegenden Ebenen und verfestigte sich danach zu weichem Tuffgestein. Durch Erosion entstanden daraus interessante Felsformationen, wie auch die berühmten "Feenkamine" in Kappadokien. Ein weiteres Highlight für Besucher des Erciyes liegt ebenfalls nur unweit entfernt: die vielschichtige Vogelwelt der Sultan-Sümpfe.
Der jüngste unter den Vulkan-Brüdern
Der 3.050 Meter hohe Nemrut bei Tatvan - nicht zu verwechseln mit dem berühmten Nemrut bei Adiyaman - ist zwar der jüngste erloschene Vulkan in Ostanatolien (letzter Ausbruch liegt rund 400 Jahre zurück), hat dennoch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie beispielsweise seinen Gipfel. Entweder man nimmt einen vier- bis fünfstündigen Fußmarsch auf sich, oder man entscheidet sich für die Geländewagentour hinauf zum höchsten Punkt. Ein Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, denn einerseits wird einem so der Einblick in den beeindruckenden Krater gewährt, andererseits kann man vom Gipfel des ehemaligen Vulkans den fantastischen Ausblick auf die Schönheit des angrenzenden Van-Sees genießen.
Bergsteigen, Skifahren und auch Wellness
Wer die Abwechslung sucht, für den hält das Kaçkar-Gebirge in der Schwarzmeerprovinz Rize (Nordwesten des Landes) viel bereit. Es ist als niederschlagsreichstes Gebiet der Türkei bekannt. Die Gipfel sind durch massive Gletscher geprägt, die Täler hingegen durch feuchtwarme und sehr konstante Temperaturen das ganze Jahr über. Deshalb ist die Region - neben dem großen A_ri und den Cilo-Sat-Bergen - aufgrund ihrer Schneesicherheit vor allem bei Wintersportlern sehr beliebt. Bergsteiger hingegen schätzen die Südseite des Bergmassives, das von hier aus leicht zu besteigen ist. Der Aufstieg auf der nördlichen Seite ist allerdings nur mit einem einheimischen Führer zu empfehlen. Beim Abstieg lohnen sich eine Übernachtung auf der "Ayder Alm" und der Besuch der dort liegenden Thermalbäder.
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