Neuerscheinung: Barack Obamas Rhetorik von NLP-Trainer entschlüsselt

Analyse und Vergleich zum Verstehen und Anwenden

Klagenfurt (pts037/22.01.2009/17:56) Barack Obama bewegt die Gemüter - und die Autoren. Viele Bücher erzählen sein Leben, stellen seine Laufbahn dar oder bemühen sich, das "Phänomen Barack Obama" zu erklären. Völlig anders zeigt der österreichische Rhetorikexperte Stefan Gössler die Erfolge Obamas aus der Sicht der Rhetorik.
Das im Jänner 2009 erschienene Buch "Barack Obama - Seine Sprache, Seine Stärke, Sein Charisma - Rhetorik einer Erfolgsgeschichte" analysiert Barack Obamas Rhetorik im Detail und vergleicht sie mit anderen Politikern. Der Autor schlüsselt die Bausteine des Charismas Barack Obamas auf: Wortwiederholungen verstärken Argumente. Plötzlich verkürzte Sätze lassen Botschaften klar ankommen und bildhafte Sprache sichert die emotionale Beteiligung des Publikums. "Die Rhetorik ist sein Erkennungsmerkmal", so Gössler.

"Obama begeistert die Massen. Mit beeindruckender Rhetorik bringt er seine Aussagen auf den Punkt und weckt Emotionen im Publikum", so Gössler. "Inhaltlich haben sich Obamas Botschaften von denen Hillary Clintons nur in Details unterschieden - aber er brachte sie besser unters Volk. Seine rhetorischen Werkzeuge sind nicht neu, nur verwendet sie kaum jemand mit solcher Exzellenz wie Obama."

Merkel, Schröder, Churchill und Lafontaine werden mit Obama verglichen. Dabei finden sich überraschende Parallelen und einige klare Unterschiede. "Wann immer Politiker überzeugen wollen, finden wir in ihren Worten eine Handvoll typischer rhetorischer Muster" stellt Gössler fest. Obamas Reden bestechen durch häufige Wiederholungen. So werden einzelne Sätze zum Teil wie ein Mantra wiederholt. 'Yes We Can' war dafür nur ein Beispiel - eine rhetorische Epipher. In manchen seiner Reden kommen sieben und acht Wortwiederholungen in ebenso vielen Sätzen vor. "Obamas Rhetorik hat mit Zufall nichts zu tun. Sie zielte darauf ab, aus dem Absolventen einer Elite-Uni einen normalen Typen zu machen, einen wählbaren Menschen."

Gössler betrachtet die verbalen Kunstgriffe Obamas. In seinem Buch analysiert er die Rede "Yes We Can" und verwandelt sie in eine Rede für einen Sportverein. Mit einfachen Worten führt er den Leser in eine Welt, in der die bloße Satzstellung bereits Bedeutungen verändert, nicht ohne in griffiger Weise darzustellen, wie die einzelnen Bausteine der Rhetorik zusammen gehören. "Nicht pure Analyse sondern Verstehen und Anwenden ist das Ziel des Buchs" stellt Gössler fest.

Das Buch ist für Menschen, die an Rhetorik Interesse haben, die sich fragen, wie sie besser überzeugen können. Menschen, die Ihre eigene Sprache verbessern möchten, die aber keine klassischen Lehrbücher lesen wollen. "Das Buch macht die Wirkung der Rhetorik verständlich, greifbar, nützlich. Es bietet dem Leser einen tiefen Einblick, wie Worte wirken." Wie sehr die amerikanische, oft schwulstige Rhetorik mit der deutschsprachigen überhaupt vergleichbar ist? "Nicht die Inhalte der Sprache sind zentral. Von der Struktur können wir lernen.", so der Autor.

"Reden dürfen nicht langweilig sein. Obamas Reden glichen einem Feuerwerk." So begannen nahezu alle seine bedeutenden Reden mit großen Metaphern. Gössler: "Obama schreckt nicht vor langen Bibelzitaten zurück. Die Mauern von Jericho werden ebenso herangezogen wie die Gründerväter der U.S.A. Derartige Rhetorik wäre in Deutschland, der Schweiz oder Österreich undenkbar. Doch inhaltliche Schwere - um nicht zu sagen: Schwulstigkeit - darf nicht von den Mustern ablenken. Die Muster wirken auf Deutsch wie auf Englisch gleich."

Stefan Gössler zählt zu den führenden Rhetoriktrainern im deutschsprachigen Raum. Seit 2005 analysiert und kommentiert Gössler die politische Kommunikation in Österreich und Deutschland.
"Barack Obama - Seine Sprache, Seine Stärke, Sein Charisma" ist erhältlich im BOD Verlag. Weitere Informationen und Leseproben unter http://www.obamasrhetorik.com

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