Consultatio: Globale Krise fordert globale Antworten
Hannes Androsch übt auf KlientInnen-Talk Kritik an Verzagtheit Europas
Wien (pts036/29.01.2009/15:35) "Wir sind erstmals mit einer tiefgreifenden globalen Krise des Finanzsektors und der sogenannten Realwirtschaft konfrontiert - und das erfordert globale Antworten. In Europa probiert es jedes Land auf eigene Faust", kritisiert Dr. Hannes Androsch beim CONSULTATIO KlientInnen-Talk. Zum Thema "Chancen nützen, Fehler vermeiden - Orientierung in der Krise" stellte sich CONSULTATIO-Gründer Dr. Hannes Androsch gemeinsam mit RLB NÖ-Wien Vorstand Dr. Georg Kraft-Kinz den Fragen der zahlreich erschienenen Diskussionsteilnehmer in der Wiener Zentrale der Wirtschaftstreuhandkanzlei Consultatio.
Hannes Androsch beobachtet als Aufsichtsrat der Banken-ÖIAG intensiv die Situation der österreichischen Kreditinstitute. "Wenn im Osten keine Katastrophe passiert, dann kommt Österreich mit einem blauen Auge davon!" So beurteilt Androsch die Risikolage der heimischen Großbanken, die immerhin ein Ostexposure von rund 220 Mrd. Euro in ihren Bilanzen ausweisen. Dennoch wäre es ein Fehler zu glauben, dass die aktuelle Wirtschaftskrise kurzfristig überwunden werden kann. Die Maßnahmen zur Konjunkturbelebung sind teilweise noch gar nicht beschlossen. "Too little, too late - da wird es jedenfalls Nachbesserungen geben müssen", meint der Ex-Finanzminister.
Bewusst optimistisch sieht Georg Kraft-Kinz die Lage aus der Raiffeisen-Perspektive. "Nach 64 kriegslosen Jahren, in denen es in Österreich ständig aufwärts ging, findet jetzt eine Korrektur statt. Das ist eine Reinigung auf extrem hohem Niveau." Kraft-Kinz sieht keine "Kreditklemme". "Raiffeisen vergibt jedenfalls weiterhin Kredite. Wer jetzt keinen Kredit bekommt, hat zumeist auch vor der Krise keinen bekommen", meint der Banker. "Wir glauben weiterhin an die österreichische Wirtschaft und werden den Unternehmern keinesfalls den Regenschirm wegnehmen, wenn es zu regnen beginnt", verspricht Kraft-Kinz.
Wo liegen die Chancen der Krise?
Hannes Androsch verweist auf großen Nachholbedarf bei der thermischen Gebäudesanierung und im Kraftwerksbau. "Damit keiner erschrickt - ich meine den Ausbau der Wasserkraft!" präzisiert Androsch. "Für Unternehmer gibt's kein Patentrezept: Wer die nächsten zwei bis drei Jahre gut überstehen will, muss auf schlanke Kosten achten und so liquid wie möglich bleiben." In die selbe Kerbe schlägt Banker Kraft-Kinz. "Die Betriebe müssen ihre Kostenstruktur der Erlössituation anpassen. Außerdem gilt es jetzt, hart an der Qualität der Dienstleistungen und der Produkte zu arbeiten und bestehende cross-selling-Potenziale zu nutzen."
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