Pharmig: Faules Osterei im Profil
"Qualitätsjournalismus sieht anders aus"
Wien (pts015/10.04.2009/13:33) In der Cover-Geschichte der Profil-Ausgabe vom 10. April werden Pharmabranche und Ärzte massiv angegriffen. Pharmig Generalsekretär Jan Oliver Huber sieht dringenden Aufklärungsbedarf zu einigen Punkten.
"Vorweg stelle ich fest, dass es das Profil nicht für nötig hält, die kritisierten Parteien zu einer Stellungnahme einzuladen. Qualitätsjournalismus sieht anders aus. Die deutlich gefärbte Geschichte, die uns hier serviert wird, ist alter Wein in neuen Schläuchen", zeigt sich Huber enttäuscht über den Mangel an stichhaltiger Recherche.
Zulassungsverfahren ignoriert
Inhaltlich böte der Artikel Verallgemeinerungen und Halbwissen, kritisiert Huber und meint weiter: "Aussagen wie jene von Frau Ingrid Mühlhauser, ich zitiere 'Die meisten Menschen glauben ja, dass ein Medikament ordentlich untersucht ist, wenn es zugelassen wird'...'Das ist aber ein großer Irrtum', stehen beispielhaft für die miserable Recherche-Qualität des ganzen Artikels. Die Zulassungsverfahren für Medikamente sind staatlich kontrolliert und laufen nach internationalen wissenschaftlichen Standards ab, die von den Behörden festgelegt werden. Jedes Pharmaunternehmen, das ein Medikament auf den Markt bringen will, ist diesen strengen Reglements unterworfen. Solch ein Statement unterstellt den Behörden entweder inkompetent oder korrupt zu sein. Das bedeutet, dass die Dame entweder keine Ahnung hat, oder ihre Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben wurde. Beides ein Beleg für die schlechte Recherche."
Medizin vor Ökonomie
Die Aussage von Gesundheitsminister Stöger, dass man sich eher darauf verlassen könne, dass Medikamente, die auf den Markt kommen, nicht gesundheitsschädlich sind, sieht Huber kritisch: "Sehr viele Menschen in diesem Land können dank der Leistungen der modernen Medizin, seien es ärztliche Kunst oder Medikamente, ein gutes Leben führen. Dass Minister Stöger nicht vom medizinischen, sondern vom ökonomischen Nutzen eines Arzneimittels spricht, halte ich für verunsichernd für alle Menschen, die mit Krankheit konfrontiert sind." Insgesamt sei der Artikel ein durchsichtiger Versuch, Leistungserbringer im Gesundheitswesen gegeneinander auszuspielen. "Ich frage mich, ob diese Geschichte dazu dienen soll, andere, wenig erfolgreiche Publikationen des Autors in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken", so Huber abschließend.
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