Gold für einen zu wenig bekannten großen Mediziner Österreichs
Wien (pts021/25.05.2010/12:28) Im Quartett der "Großen Mediziner Österreichs" ist er der wohl am wenigsten bekannte. Zu unrecht, denn Clemens Freiherr von Pirquet (1874-1929) zählt auf dem Gebiet der Medizin zu den wirklich großen, richtungsweisend in seiner Forschung und voll sozialem Engagement. Vor allem aber war er in Sachen Medizin ein echter "Allrounder", was vermutlich mit ursächlich für seine geringe Bekanntheit sein dürfte. Ist doch mit seinem Namen weder eine Schule, noch eine spezielle Lehrweise verbunden. Gleich fünf Mal war der Österreicher für den Nobelpreis nominiert. Erhalten hat er ihn nie. Nach Gerard van Swieten, Ignaz Philipp Semmelweis und Theodor Billroth vervollständigt ab Mittwoch, dem 26. Mai, die Clemens von Pirquet gewidmete 50-Euro-Goldmünze die aus vier Stücken bestehende Serie. Sie ist in vielfacher Hinsicht ein Glanzstück für Münzfreunde.
DAS ZEIGT DIE NEUE MÜNZE.
Auf der Goldmünze ist ein Porträt des Arztes Clemens Freiherr von Pirquet - gestaltet nach zeitgenössischen Vorlagen - zu sehen. Der Äskulapstab links von Pirquet symbolisiert seine Zugehörigkeit zur Ärzteschaft. Die andere Münzseite zeigt die Wiener Universitätskinderklinik, deren Vorstand er war, in der Zeit um 1920. Im Vordergrund steht eine Krankenschwester hinter einem im Krankenbett liegenden Kind. Rechts, durch einen Bogen von der Architektur des Gebäudes getrennt, sieht man Pirquet hinter einem Mikroskop.
DIE "PIRQUET-MÜNZE" GIBT ES AB 26. MAI.
Am 26. Mai gibt es die Münze in den österreichischen Geldinstituten, im Münzhandel sowie in den Münze Österreich-Shops zum empfohlenen Preis von 349 Euro. Der Löwenanteil davon entfällt auf den aktuellen Wert der 10 Gramm Gold, der die "Pirquet-Münze" auch preislich zu einer besonders attraktiven Sammlermünze macht. Daneben ragt diese Münze durch die Top-Prägequalität "Proof", ihre detailreiche Gestaltung und die Limitierung auf 50.000 Stück heraus. Die Münze wird mehrwertsteuerfrei gehandelt. Jede Münze ist in einem attraktiven Etui verpackt, das auch das Echtheitszertifikat beinhaltet.
DIE VIER "GROßEN MEDIZINER ÖSTERREICHS".
Die Reihe "Große Mediziner Österreichs" wurde 2007 mit Gerard van Swieten, dem großen Reformator des österreichischen Gesundheitswesens, eingeleitet. 2008 folgte Ignaz Philipp Semmelweis, 2009 Theodor Billroth. Clemens von Pirquet ist nun der Vierte im Quartett der "Großen Mediziner".
WER WAR CLEMENS FREIHERR VON PIRQUET?
Clemens Peter Freiherr von Pirquet (1874 - 1929) wuchs in Hirschstetten unweit von Wien auf. Als Kinderarzt und Universitätsprofessor forschte er auf den Gebieten der Immunbiologie und der Bakteriologie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprach er als erster von "Allergien" und ging als Begründer der Allergielehre in die Medizingeschichte ein. Pirquet leitete die Universitäts-Kinderklinik in Wien, die sich weltweit erstmalig der Erforschung und Behandlung von hirnorganischen Schäden bei Kindern annahm. Darüber hinaus entwickelte er mit der Tuberkulin-Probe, auch Pirquet-Probe genannt, eine Methode zur Frühdiagnose von Tuberkulose. Weiters gilt er als Pionier der Ernährungslehre. Er entwickelte ein Ernährungssystem, das so genannte "NEM-System" (Nahrungs-Einheit-Milch), das nach dem Ersten Weltkrieg Grundlage für eine groß angelegte Kinderausspeisung war.
Zu dieser Zeit engagierte er sich vor allem im sozialpolitischen Bereich, da es ihm wichtig war, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis zugänglich zu machen. Pirquet versuchte stets, seine brillant formulierten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Wohl der Allgemeinheit umzusetzen. An der Klinik wurden Kurse abgehalten, um die neuesten Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft und der Kinder- und Säuglingspflege an Mütter weiterzugeben. Clemens von Pirquet war für sein sozial-politisches Engagement in vielen Ämtern so angesehen, dass er im Jahre 1928 sogar als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch war.
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