ÖBB-Infrastruktur AG setzt bei Ausbau des Zugfunknetzes auf Kapsch CarrierCom
Digitaler GSM-R Zugfunk revolutioniert den Bahnverkehr
Wien (pts019/28.06.2010/13:21) Der Ausbau des digitalen Zugfunks (GSM-R) in Österreich schreitet zügig voran: Bis 2013 wird die ÖBB ihre Funksysteme auf diese Technologie umstellen. Durch den neuen europaweiten Standard für die drahtlose Informationsübertragung entfälllt der aufwendige Betrieb unterschiedlicher, nationaler Systeme, zudem werden ein dichterer Fahrplan und neue Serviceangebote für Reisende ermöglicht. Gemeinsam mit Kapsch CarrierCom, dem weltweiten Marktführer im Bereich GSM-R, und Alpine Energie setzen die ÖBB dieses zukunftsweisende Technologieprojekt um und schaffen rund 100 qualifizierte Arbeitsplätze. Nach Pilotstrecke Wels-Passau, der Umfahrung Innsbruck finalisierte Kapsch CarrierCom nun auch die Digitalfunkanlage der mit dem Lainzertunnel verbundene Weichenhalle Purkersdorf. Österreich ist nach der Slowakei und Tschechien das dritte Land in Zentraleuropa, das auf die Kompetenz und das technische Know-how von Kapsch setzt.
GSM-R revolutioniert den Bahnverkehr. Durch den Einsatz international spezifizierter Endgeräte und der Verbindung der europäischen GSM-R-Netze ist für internationale Züge grenzüberschreitende Kommunikation mit demselben Equipment möglich. Der aufwändige Betrieb unterschiedlicher, nationaler Systeme entfällt. GSM-R erhöht auch die Wettbewerbsfähigkeit des Schienentransports gegenüber dem Straßenverkehr: Mit dem neuen System können Güter- und Personenzüge an der Grenze schneller abgefertigt und an die Bahngesellschaft des Nachbarlandes übergeben werden. "Wir unterstützen unseren langjährigen Partner ÖBB auf dem Weg zu einer neuen, internationaleren Zugfunk Kommunikation. Dabei kommt der ÖBB ganz besonders unsere führende Rolle am internationalen GSM-R Markt zu Gute: Rund um den Globus setzen Bahnbetreiber auf das Know-how und die Kompetenz von Kapsch CarrierCom", so Thomas Schöpf, COO Kapsch CarrierCom.
Seit 2008 wird die Kommunikation im österreichischen Bahnnetz schrittweise auf digitalen Zugfunk umgestellt. Bis 2013 soll das gesamte Kernnetz der ÖBB auf einer Länge von rund 3.500 km (Gesamtnetz: rd. 5.700 km) mit GSM-R ausgerüstet werden. Insgesamt investiert die ÖBB-Infrastruktur AG rund 82 Mio. Euro in dieses ambitionierte Programm zum Ausbau der mobilen Kommunikation. Der Anfang wurde mit dem GSM-R Ausbau der Strecke Wels - Passau gemacht, wo bereits seit Sommer 2008 das System in Betrieb ist. In dieses Pilotprojekt wurden 7 Mio. Euro investiert. Der Testbetrieb auf der Strecke Wels - Passau hat sich bewährt und hat wertvolle Erkenntnisse für den weiteren Streckenausbau geliefert. Davon ausgehend soll dementsprechend der weitere Ausbau realisiert werden. "Mit unserem GSM-R Programm sind wir auf dem richtigen Weg in die technologische Zukunft", erklärt Herwig Wiltberger, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG. "Wir werden in den nächsten Jahren den digitalen Zugfunk auf unser gesamtes Kernnetz ausdehnen und damit insbesondere unsere Hauptverkehrsadern, die Westbahn und die Südbahn, stärken."
Mehr Sicherheit, mehr Service und mehr Züge
GSM-R wurde in einem europaweiten Übereinkommen (Agreement on Implementation zur Spezifikation Eirene) als zukünftiges einheitliches Funksystem der Europäischen Bahnen definiert. Der GSM-R Funkstandard wird künftig die gesamte betriebliche Daten- und Sprachkommunikation im ÖBB-Kernnetz und im grenzüberschreitenden Bahnverkehr abdecken. GSM-R bietet nicht nur die Sicherheit eines millionenfach bewährten technischen Systems (GSM), sondern liefert auch noch eine Reihe von Zusatzfunktionen, wie Rottenwarnsysteme oder elektronische Fahrgastinformationen im Zug. Durch ein installiertes GSM-R System lassen sich - in einem nächsten Schritt - auch eine Reihe zusätzlicher Anwendungen abwickeln, wie "Ticketing" im Zug, elektronische Fahrgastinformationen, Platzreservierungen aber auch "Freight Tracking" für den Güterverkehr.
Kapsch CarrierCom als verlässlicher Partner beim Projekt Weichenhalle Purkersdorf
Kapsch CarrierCom konnte in Rekordzeit die Digitalfunkanlage in der Weichenhalle Purkersdorf fertig stellen. Diese Funkanlage umfasst GSM-R sowie die Versorgung mit analogem Zugfunk, zudem befindet sich die Einbindung von Public Safety Diensten (TETRA) in Vorbereitung. Durch die von Kapsch CarrierCom installierte Anlage ist der Tunnelabschnitt auch in den Wiener Feuerwehrfunk eingebunden. Darüber hinaus werden im Tunnel GSM900/1800 und UMTS-Verbindungen für die Reisenden zur Verfügung stehen.
Teil eines europaweiten Zugsicherungs- und Leitsystems
In einem Transitland wie Österreich hat der interoperable Personen- und Güterverkehr besonders hohe Bedeutung, weshalb sich die ÖBB seit Jahren aktiv an der Einführung eines European Rail Traffic Management System (ERTMS) beteiligt. Damit ist eine umfassende technische Aufrüstung der Strecken verbunden. Bis 2013 soll das ambitionierte Programm zum GSM-R Ausbau auf ÖBB-Strecken umgesetzt werden. Als Generalunternehmer ist Kapsch CarrierCom im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG für die Funknetzplanung, für die Implementierung und Funktionalität der GSM-R Technologie und für den Nachweis der lückenlosen Funkversorgung verantwortlich. "Mit Kapsch CarrierCom hat die ÖBB-Infrastruktur AG ein führendes heimisches Technologieunternehmen als Partner gewonnen. Gemeinsam wollen wir mit einem Technologieschub die Position der Bahn in Österreich und die Position der ÖBB in Europa weiter stärken", so Herwig Wiltberger abschließend.
Aussender: | Kapsch CarrierCom AG |
Ansprechpartner: | Mag. Hans-Georg Mayer |
Tel.: | +43 50 811 3664 |
E-Mail: | hans-georg.mayer@kapsch.net |