Die ÖsterreicherInnen stehen der Arbeitsmarktöffnung sehr ambivalent gegenüber
Arbeitsmarktöffnung im Mai
Wien (pts007/12.04.2011/10:00) Die bevorstehende Arbeitsmarktöffnung im Mai für EU-Bürger und Bürgerinnen aus Osteuropa polarisiert die Österreicher
48% stehen der Arbeitsmarktöffnung positiv gegenüber, etwa gleich viele hingegen sehen dies negativ. Junge Menschen unter 30 Jahren sind eher optimistisch und auch jene, die sich gut über die geplante Arbeitsmarktöffnung informiert fühlen. So geben nur 36% der ÖsterreicherInnen an, ausreichend über die geplante Öffnung Bescheid zu wissen, Männer fühlen sich deutlich besser informiert als Frauen.
Obwohl nur knapp 20.000 Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern erwartet werden, sind die Ängste der ÖsterreicherInnen bezüglich der Arbeitsmarktöffnung nicht zu unterschätzen: Es wird eine Zunahme des Ausländeranteils in Österreich und ein Ansturm auf heimische Arbeitsplätze befürchtet.
Der größte Zustrom an Arbeitskräften wird aus Ungarn erwartet (63%). 58% rechnen vermehrt mit Arbeitskräften aus der Slowakei und 56% mit jenen aus Tschechien. 70% befürchten durch die bevorstehende Arbeitsmarktöffnung für EU-Bürger und Bürgerinnen aus Osteuropa einen Anstieg des Ausländeranteils in Österreich. 45% erwarten einen richtigen Ansturm auf heimische Arbeitsplätze, vor allem niedriger Gebildete haben diese Befürchtung. 41% gehen davon aus, dass viele ÖsterreicherInnen ihren Arbeitsplatz an osteuropäische Arbeitskräfte verlieren werden, aber nur jedeR Zehnte fürchtet um den eigenen Job. Vier von 10 rechnen mit fallenden Löhnen, wobei diese Angst unter niedriger Gebildeten besonders verbreitet ist. 21% befürchten, dass ihr eigenes Gehalt oder Lohn gekürzt wird. 43% haben Bedenken, dass die bestehenden Arbeitsplatzstandards, wie Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen, fallen werden. 46% rechnen mit einer Unfinanzierbarkeit des österreichischen Sozialstaates als Folge der Arbeitsmarktöffnung.
Auch ein Ansteigen der Kriminalität und eine damit einhergehende Zunahme der Ausländerfeindlichkeit stehen im Raum
Mehr als die Hälfte der ÖsterreicherInnen nimmt an, dass die Kleinkriminalität ansteigen wird, vor allem ältere Personen ab 60 Jahren haben verstärkt diese Bedenken. 23% machen sich Sorgen, dass sie selbst oder ihre Familie Opfer eines Verbrechens werden könnten. Beinahe jedeR zweite rechnet sogar damit, dass Österreich zunehmend Schauplatz organisierter Kriminalität sein wird. 70% gehen davon aus, dass die Ausländerfeindlichkeit in Österreich steigen wird.
Aber die ÖsterreicherInnen sehen auch einen Vorteil in der Arbeitsmarktöffnung
30% sehen die Chance, in den neuen EU-Ländern selbst einen Arbeitsplatz zu finden, vor allem für Jüngere unter 30 Jahren ist diese Internationalisierung Thema.
Trotz der vielen Unsicherheiten, die die geplante EU-Osterweiterung mit sich bringt, sind 95% überzeugt, dass ausländische ZuwanderInnen notwendig für den österreichischen Arbeitsmarkt sind.
So glauben 56%, dass der Wirtschaftsstandort Österreich auf Zuwanderung angewiesen ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 51% sind überzeugt, dass Österreich den herrschenden Facharbeiter-Mangel langfristig nur durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte decken kann. 84% sind sich bewusst, dass in bestimmten Bereichen, z.B. in der Pflege, Österreich schon jetzt auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen ist. 52% glauben, dass ohne Zuwanderung das österreichische Pensionssystem und somit ein wichtiger Teil des österreichischen Sozialstaates langfristig nicht finanzierbar sein wird. Dementsprechend sind 57% der ÖsterreicherInnen der Meinung, dass verstärkt Anreize für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland geschaffen werden müssen.
42% rechnen mit einem Rückgang illegal Beschäftigter, 35% glauben dies jedoch nicht.
Sample und Methodik:
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 ÖsterreicherInnen ab 15 Jahren - repräsentativ für die österreichische Bevölkerung- im CATI-Telefonstudio der MAKAM Market Research GmbH. (Befragungszeitraum März 2011)
Aussender: | MAKAM Market Research GmbH |
Ansprechpartner: | Mag. Ulli Röhsner |
Tel.: | 01/877 22 52 |
E-Mail: | office@makam.at |
Website: | www.makam.at |