Energiesparen ist ein Teamsport
Wettkampfgedanke zieht deutlich besser als Aufklärung
Schalter: Wettkampf spornt beim Energiesparen an (Foto: aboutpixel.de/A. Braun) |
Jena (pte010/22.04.2011/13:10) Das Prinzip eines Fußball-Teams münzt eine Forschergruppe vom Jenaer Max Planck Institut für Ökonomik http://www.econ.mpg.de auf das Thema Energiesparen um. Was eine Fußballmannschaft motiviert, könnte auch dem Klimawandel zugutekommen, meinen die Forscher. Denn die Mitglieder einer Gruppe handeln besonders dann zum Wohl des Teams, wenn sie sich im Wettbewerb mit anderen befinden.
"Unsere Studie ist vorwiegend eine experimentelle Untersuchung, die auf einem spieltheoretischen Modell aufbaut", erklärt Studienleiter Lauri Saeaeksvuori im Interview mit pressetext. Die Ergebnisse belegten eine Tendenz, machten aber keine Vorhersage. "Denken sie zum Beispiel an einen Marathonläufer, der in einem Wettbewerb bei 100 Mitläufern deutlich schneller unterwegs ist, als wenn er alleine liefe", sagt der Forscher. Wenn da jetzt statt 100 Menschen eine Million Menschen mitlaufen würden, geht Saeaeksvouri davon aus, dass der Effekt des Wettbewerbs in dieselbe Richtung geht.
Mit Gruppendruck gegen Energiesünder
Für die mögliche Anwendung dieses Mechanismus ist es wichtig, dass sich die Menschen mit der Gruppe identifizieren. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass sich Einzelne mit mehreren Millionen Menschen identifizieren. "Dennoch identifizieren sich eine Mehrzahl der Menschen mit irgendeiner Gruppe", sagt der Forschungsleiter.
Um diesen Effekt in Sachen Energiesparen zu testen, haben die Forscher Studentenwohnheime gegeneinander antreten lassen. "Das Siegerwohnheim erhält dann eine Belohnung", sagt der Forscher. In den Wohnheimen Morrison Residence Hall an der University of North Carolina konnten die Bewohner den Energieverbrauch durch den Wettstreit um 36 Prozent senken.
Eine Informationsweitergabe alleine durch Aufklärung sei lediglich eine passive Beeinflussung. "Wettbewerbe setzen jedoch eine aktive Beteiligung voraus - es ist zu erwarten, dass damit intensivere Ergebnisse erzielt werden, einfach weil es im Eigeninteresse der Wettbewerbsteilnehmer liegt", sagt der Wissenschaftler. Die Empfehlung zu effektivem gemeinsamem Energiesparen müsse aus mehreren Komponenten bestehen.
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