pte20110502011 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Arbeitskräfte aus Osteuropa vor der Tür

Arbeitsmarktforscher beruhigen: Keine Konkurrenz für Deutsche


Maurerjob: Arbeitnehmer aus dem Osten kommen (Foto: aboutpixel.de/view7)
Maurerjob: Arbeitnehmer aus dem Osten kommen (Foto: aboutpixel.de/view7)

Berlin (pte011/02.05.2011/10:20) Seit 1. Mai haben Menschen aus den acht neuen EU-Mitgliedstaaten das Recht, in Deutschland unbeschränkt zu arbeiten. Diese Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt für Migranten aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Trotz vorgebrachter Bedenken wird die deutsche Wirtschaft von der neuen Gesetzeslage profitieren, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) http://www.iab.de zeigt.

Die IAB-Forscher rechnen mit 100.000 bis 140.000 Migranten aus diesen Ländern. In den Folgejahren wird die Zahl abnehmen. 2020 sollen, so die IAB-Berechnung, nur noch 90.000 Menschen jährlich zum Jobben in die Bundesrepublik kommen. "Die Migranten werden sehr jung sein, unter 35 und nur acht Prozent von ihnen haben keinen Schulabschluss", sagt Timo Baas, Mitautor der Studie, im Interview mit pressetext.

Durchschnittslohn kann sinken

Wahrscheinlich ist, dass durch diese Migranten die Zahl des deutschen Durchschnittslohnes sinkt. Das liegt aber nur daran, dass die Osteuropäer weniger verdienen als Deutsche in der gleichen Anstellung. Die einheimische Bevölkerung werde die Konkurrenz kaum spüren, so die Forscher. Der Gesamteffekt sei positiv, sowohl bei den Löhnen als auch bei der Arbeitslosigkeit. Ob die jungen Migranten zum Arbeiten und Studieren kommen - wie es bei Osteuropäern in Großbritannien der Fall ist - ist unklar. "Wir schauen uns die früheren Migrationswellen an und können sagen, dass Tschechen kaum wandern und Polen sehr mobil sind", sagt Baas.

Zudem haben die IAB-Forscher im Vorfeld der EU-Osterweiterung die einzelnen Länder eingeschätzt. Sie haben die Migration nach Großbritannien beobachtet. "Für Migranten aus Osteuropa ist der Unterschied zwischen Deutschland und Großbritannien nicht so groß, wie man annehmen könnte", erklärt Baas. Schließlich gingen die Arbeitsmigranten dort hin, wo ihnen der bessere Job angeboten würde. "Wir gehen davon aus, dass die Menschen hierzulande Arbeit finden", sagt der Arbeitsmarktforscher. Bevor die Migranten nach Deutschland kommen, suchen sie sich eine geeignete Arbeitsstelle. "Die Interessierten suchen über Berufsmessen und kommen dann bereits mit einem Jobangebot nach Deutschland."

(Ende)
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