pte20110812150 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

ThyssenKrupp: Werke in Brasilien und USA belasten

Hohe Anlaufkosten - Trennung von Sparte Stainless Global


Stahlwerk: ThyssenKrupp-Sparte Steel Americas leidet (Foto: pixelio.de/MSchulte)
Stahlwerk: ThyssenKrupp-Sparte Steel Americas leidet (Foto: pixelio.de/MSchulte)

Essen (pte150/12.08.2011/13:55) Die ThyssenKrupp AG http://www.thyssenkrupp.com hat im dritten Quartal 2011 ihren Umsatz um zehn Prozent auf 12,85 Mrd. Euro gesteigert. Auch beim EBIT hat der Stahlriese um neun Prozent auf 545 Mio. Euro zugelegt. Ein großer Wermutstropfen ist jedoch das EBIT der Sparte Steel Americas: Aufgrund von Anlaufverlusten der neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA ist das EBIT in den ersten neun Monaten mit einem Minus von 887 Mio. Euro erheblich schlechter als im Vergleichszeitraum des Vorjahres ausgefallen. In diesem Segment fiel ein EBIT von minus 280 Mio. Euro an.

Quartalsverlust verringert

"Die hohen Anlaufkosten für die Stahlwerke in Brasilien und in den USA, die für ein Minus gesorgt haben, sind ganz normal", so Alexander Wilke, Head of Corporarte Communications bei ThyssenKrupp, gegenüber pressetext. Mit zunehmendem Hochlauf der Werke sei aber der Verlust von Quartal zu Quartal verringert worden. So hat sich im aktuellen Geschäftsjahr das negative EBIT von Steel Americas von minus 378 Mio. Euro im ersten Quartal auf minus 190 Mio. Euro im dritten Quartal verbessert. "Das Hochlaufen der Stahlwerke wird wohl spätestens im Frühsommer 2012 beendet sein", ergänzt Wilke.

Ende 2010 ist der Konzern mit seinem Geschäft in Brasilien negativ in die Schlagzeilen gekommen. Die oberste Strafermittlungsbehörde des Staates Rio de Janeiro hat gegen führende Manager der ThyssenKrupp-Tochter CSA wegen des Verstoßes gegen Umweltauflagen erhoben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20101210008 ). "Wir haben eine Betriebserlaubnis, eine Gesundheitsgefährdung für die Arbeiter besteht nicht", betont Wilke wiederholt im Gespräch mit pressetext. Derzeit laufe aber ein Audit-Verfahren. Wann dieses abgeschlossen wird, konnte der Sprecher nicht sagen.

Optimistischer Ausblick

Bereits Mitte Mai hat der Konzern einen Umbau verkündet. Der Vorstand hat ein ganzheitliches Konzept zur strategischen Weiterentwicklung beschlossen, um den Konzern wettbewerbsfähiger zu machen. Die Trennung von den Aktivitäten der Business Area Stainless Global ist dabei ein wesentlicher Baustein. "Derzeit werden alle Optionen für eine Weiterführung der Geschäfte außerhalb des Konzerns ergebnisoffen geprüft. In Frage kommen dafür ein Spin-Off, ein IPO oder auch ein Verkauf", so Wilke.

Im Geschäftsjahr 2010/2011 erwartet ThyssenKrupp eine Steigerung des Umsatzes um zehn bis 15 Prozent. Für das Konzernergebnis geht das Unternehmen von einer im Verhältnis zum Umsatz überproportionalen Steigerung aus. Die Aktionäre sind von diesem Ergebnis heute wenig beeindruckt: Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:30 Uhr) ist das Papier um 1,87 Prozent auf 22,79 Euro gefallen.

(Ende)
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