pte20111121020 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Globale Rezession: China sieht schwarz

Vizepremier befürchtet langanhaltenden wirtschaftlichen Rückgang


Hongkong: China warnt vor Folgen der Finanzkrise (Foto: pixelio.de/Florentine)
Hongkong: China warnt vor Folgen der Finanzkrise (Foto: pixelio.de/Florentine)

München/Peking (pte020/21.11.2011/13:35) China warnt vor den Folgen der Finanzkrise. "Die Weltwirtschaft befindet sich in einer äußerst ernsten Lage. Eine langanhaltende, weltweite Rezession ist sicher", wird Wang Qishan, Vizepremierminister des Landes, in einem Bericht der Financial Times zitiert. Nicht so düster sieht das Martin Hüfner, volkswirtschaftlicher Berater der direktanlage.at AG http://direktanlage.at , im Gespräch mit pressetext.

Schwächeres Wachstum in China

"Die Aussagen des Vizepremiers sind zwar ernst zu nehmen, aber die allgemeine Lage der Weltwirtschaft würde ich differenzierter sehen. In den USA hat sich die Wirtschaft stabilisiert, das BIP ist im dritten Quartal gestiegen", betont Hüfner, der keine globale Rezession erwartet. "In Europa ist die Gefahr einer Rezession hingegen größer, vieles hängt natürlich von der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise ab", ergänzt der Ökonom.

Chinas Wirtschaft wird 2012 nur noch 9,2 Prozent wachsen, wie das Länderportal China.org.cn berichtet. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandprodukts (BIP) verlangsamte sich im dritten Quartal 2011 auf 9,1 Prozent, während es im zweiten Quartal bei 9,5 gelegen hatte. Grund dafür ist die straffere Geldpolitik der Zentralbank zur Bekämpfung der Inflation.

Faule Kredite

Wegen des abkühlenden Wirtschaftswachstums könnte China nun seine monetäre Politik lockern, um auf die geänderten wirtschaftlichen Anforderungen zu reagieren. Experten warnen jedoch in diesem Zusammenhang vor Blasen in einigen Wirtschaftssektoren, so zeigen die Industrie und der Immobilienbereich bereits deutliche Überhitzungsanzeichen. Mit der Abkehr von der straffen Geldpolitik würden Chinas Unternehmen noch mehr billige Kredite erhalten, was letztendlich die Inflation weiter anheizen könnte.

China müsse laut dem Vizepremier auch sein Finanzsystem grundlegend reformieren. So sollten die Banken blindes Wachstum vermeiden. Die Geldhäuser haben auch ein Problem mit toxischen Krediten: "Das Volumen von faulen Krediten ist bei den meisten chinesischen Banken zu hoch", so Hüfner gegenüber pressetext.

(Ende)
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