Deutsche IR-Manager sehen Eurozone nicht in Gefahr
Aktuelle Ergebnisse des DIRK-Stimmungsbarometers
Frankfurt/ Nürnberg (pts026/06.06.2012/17:20) Deutsche IR-Manager erwarten mehrheitlich keine Gefahr für den Fortbestand der Eurozone. Jedoch können sich 17 Prozent vorstellen, dass einige Länder die Eurozone verlassen. Das Geschäftsklima in Deutschland befindet sich laut des DIRK-Stimmungsbarometers im Frühjahr wieder im Aufwärtstrend. Nach zuletzt drei Rückgängen steigt es wieder.
Das DIRK-Stimmungsbarometer zeigt im Frühjahr eine positive Wende im Geschäftsklima in Deutschland. Im Auftrag des Deutschen Investor Relations Verbands (DIRK) befragt die GfK zweimal im Jahr Investor-Relations-Manager börsennotierter Unternehmen in Deutschland zu deren Einschätzung über die aktuelle und zukünftige Lage ihrer Unternehmen.
Das Stimmungsbarometer besteht aus zwei Indikatoren, die sich zum einen auf die aktuelle und zum anderen auf die zukünftige Lage der Unternehmen beziehen. Sie stellen jeweils die Differenz zwischen den positiven und negativen Antworten dar und bewegen sich zwischen +100 und -100 Punkte. Mit Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Lage geht der DIRK-Stimmungsindikator erstmals wieder nach oben. Er steigt deutlich von 17 Punkten im Herbst auf 27 Punkte. Der Abwärtstrend der letzten 18 Monate wird dabei durchbrochen, der seit Ende 2010 zu deutlichen Rückgängen geführt hatte. Dies ist vor allem auf eine Verringerung negativer Einschätzungen zurückzuführen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten sieht die momentane Lage ihres Unternehmens als stabil im Vergleich zu der vor sechs Monaten.
Deutschland: Einschätzung derzeitige Lage
Der zweite Indikator zur Einschätzung der Zukunftsaussichten für das eigene Unternehmen ist noch deutlicher gestiegen. Im Herbst war der Wert auf acht Punkte gefallen. Seit 2005 war das der niedrigste Wert, den der Indikator erreicht hat. Die aktuelle Frühjahrsumfrage ergab einen Wert von 33 Punkten, was einer Steigerung um 25 Punkte entspricht und der zweithöchste Anstieg ist. Kaum einer der Befragten erwartet noch eine Verschlechterung für sein Unternehmen in den nächsten sechs Monaten.
Deutschland: Einschätzung zukünftige Lage - Schuldenkrise führt nicht zum Auseinanderbrechen der Eurozone
Befragt zur Zukunft der Eurozone und den weiteren Folgen aus der Schuldenkrise, zeigen sich die IR Manager verhalten optimistisch. Während 75 Prozent aller befragten Unternehmen zunehmende negative Folgen bei einem Auseinanderbrechen der Eurozone erwarten, sind 60 Prozent der Meinung, es wird in den nächsten zwölf Monaten nichts Derartiges passieren und die Eurozone verbleibt in ihrer bisherigen Form. Fast 20 Prozent erwarten einen Austritt von wenigen Euromitgliedsstaaten, wobei das Bündnis selbst bestehen bleibt.
Den börsennotierten Unternehmen macht vor allem der Kursverfall zu schaffen. Für fast 40 Prozent ist dies eine Folge der Schuldenkrise. Mit 13 Prozent steht an zweiter Stelle der Auswirkungen ein Rückgang von institutionellen Investoren in den Regionen außerhalb Europas. Ebenso kann jedoch fast ein Drittel der befragten Unternehmen keine Auswirkungen feststellen.
Die Euroschuldenkrise ist ein wichtiges Thema in Einzelgesprächen mit Investoren und Analysten. Fast 70 Prozent aller befragten Unternehmen berichten von Fragen zur Euroschuldenkrise. Vor allem DAX Unternehmen müssen sich entsprechenden Fragen stellen. Alle Umfrageteilnehmer aus diesem Börsensegment bestätigen dies. Besonderer Informationsbedarf besteht in Nordamerika. Fast die Hälfte der befragten IR-Manager wurde bei Gesprächen mit institutionellen Investoren in der Region USA und Kanada mit dem Thema konfrontiert (47 Prozent). Im Blickpunkt stehen Fragen zu spezifischen Folgen für das jeweilige Unternehmen und deren Geschäftsmodell; doch auch die allgemeinen wirtschaftlichen Auswirkungen sind ein Thema. Bei Unternehmen aus der Schweiz sind zudem Fragen zu Wechselkurseffekten im Gesprächsverlauf üblich, was sich angesichts der hohen Währungszuflüsse in den Franken noch verstärkt haben dürfte.
Die IR Manager gehen zum Thema Schuldenkrise proaktiv auf ihre Gesprächspartner zu. Ein Drittel informierten in der Vergangenheit Analysten wie auch Aktionäre über mögliche Folgen der Euroschuldenkrise für ihr Unternehmen.
Zur Studie
Die Ergebnisse stammen aus dem DIRK-Stimmungsbarometer, für das die GfK zweimal im Jahr mehr als 400 Investor-Relations Manager börsennotierter Gesellschaften in Deutschland (seit 2005), in Österreich und der Schweiz (seit 2006) befragt. Die Umfrage besteht aus der Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Lage des eigenen Unternehmens sowie einem wechselnden Sonderthema, das diesmal die Euroschuldenkrise behandelte. Aus den Ergebnissen des Geschäftsklimas werden zwei Indikatoren gebildet, die sich zum einen auf die aktuelle und zum anderen auf die zukünftige Lage der Unternehmen beziehen. Sie stellen jeweils die Differenz zwischen den positiven und negativen Antworten dar und bewegen sich zwischen +100 und -100 Punkten. In Deutschland haben 28 Prozent der DIRK-Mitglieder teilgenommen. Die Auswahlindizes sind damit wie folgt vertreten: 37 Prozent der DAX-Unternehmen, 40 Prozent MDAX-, 30 Prozent TecDax- und 32 Prozent der SDAX-Unternehmen sind Umfrageteilnehmer.
Über den DIRK
Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) ist der deutsche Berufsverband für Investor Relations (IR) und Vertreter kapitalmarktorientierter Unternehmen. Als Sprachrohr der IR Professionals vertritt der DIRK die Belange seiner Mitglieder aktiv im Dialog mit den Interessensgruppen und Institutionen des Kapitalmarkts, der Politik und der Öffentlichkeit. Seinen Mitgliedern bietet der Verband aktive fachliche Unterstützung und fördert den regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit IR Fachleuten aus aller Welt. Darüber hinaus fördert er die Entwicklung des Berufsstandes und setzt mit seinen über 350 Mitgliedern Qualitätsstandards für Finanzkommunikation. Die Bandbreite der im DIRK organisierten Unternehmen umfasst nahezu sämtliche DAX-Werte sowie das Gros der im MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Aktiengesellschaften bis hin zu Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung und solchen, die den Gang an die Börse noch vor sich haben oder Fremdkapitalinstrumente emittieren. Zunehmend sind auch an der Kapitalmarktkommunikation interessierte natürliche Personen Mitglied im DIRK.
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Über die GfK
Die GfK ist eines der größten Marktforschungsunternehmen weltweit. Ihre mehr als 11.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforschen, wie Menschen leben, denken und konsumieren. Dabei setzt die GfK auf permanente Innovation und intelligente Lösungen. So liefert die GfK in über 100 Ländern das Wissen, das Unternehmen benötigen, um die für sie wichtigsten Menschen zu verstehen: ihre Kunden. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz der GfK 1,37 Milliarden Euro.
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