Aktienmärkte verlieren an Schwung

VÖB-Experten anlässlich der VÖB-Aktienmarktprognose-Pressekonferenz

Berlin / Frankfurt am Main (pts017/03.09.2012/12:10) + Europäische Staatsschuldenkrise, Rezessionsgefahr im Euroraum und eine Verlangsamung der globalen Konjunktur könnten Aktienkurse belasten + Mögliche EZB-Intervention wird sich kaum auswirken + Deutsche Konjunkturdynamik nimmt weiter ab + EZB-Leitzins bis Jahresende 2012 bei 0,5 Prozent +

Die Chefanalysten von BayernLB, Helaba, DekaBank, LBBW und NORD/LB gehen davon aus, dass sich der Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt in den kommenden Wochen deutlich abschwächen wird. "Nachdem sich die Aktienmärkte seit Anfang Juni - unterstützt durch die Ankündigung des EZB-Präsidenten, alles Erforderliche für den Erhalt des Euro zu tun - deutlich erholt haben, werden die europäische Staatsschuldenkrise, die konjunkturelle Schwäche im Euroraum, die gedämpfte Weltkonjunktur und deren negative Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne wieder zunehmend zu Belastungsfaktoren für weitere Kursgewinne", erklärten übereinstimmend Dr. Jürgen Pfister (BayernLB), Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Dr. Peter Merk (LBBW) und Torsten Windels (NORD/LB) anlässlich der halbjährlichen Aktienmarktprognose-Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB. Daher seien Seitwärtsbewegungen an den Aktienmärkten mit zwischenzeitlichen Kursrückgängen bis Ende des Jahres wahrscheinlich.

Die jüngsten Kursrallyes hätten zwar gezeigt, dass sich die Risikoaversion unter Investoren in den vergangenen Wochen normalisiert hat. "Die weiterhin gute Lage deutscher Unternehmen sowie die robuste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland haben die Investoren in den vergangenen Wochen mehrheitlich überzeugt", sagten die VÖB-Analysten. Gleichzeitig hätten sich die Märkte bereits stark an der EZB und der Erklärung von Mario Draghi orientiert, so dass die angekündigten Interventionen der Zentralbank kaum für zusätzlichen Schwung sorgen werden. "Für die Investoren ist nun oberste Priorität, dass die Krisenländer im Euroraum die angestoßenen Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Konsolidierung der Haushalte konsequent umsetzen und auf EU-Ebene die Governance gestärkt wird", so die VÖB-Strategen.

Die Staatsschuldenkrise in Europa und die daraus resultierende konjunkturelle Abkühlung im Euroraum würden die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft dämpfen. Die VÖB-Experten erwarten für das laufende Jahr eine Wachstumsrate von 0,6 bis 1,2 Prozent. Im Euroraum könne die Wirtschaft sogar um bis zu 0,6 Prozent schrumpfen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Mehrheit der Analysten eine Senkung des EZB-Leitzinses auf 0,5 Prozent bis Jahresende 2012. Angesichts der moderaten konjunkturellen Entwicklung in den USA, deren Wirtschaft um 1,9 bis 2,3 Prozent zulegen wird, erwarten sie hingegen dort keine Änderung der Zinspolitik.

Die Prognosen der VÖB-Kapitalmarktexperten im Überblick:

Über den VÖB:
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 62 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit 1.991 Milliarden Euro knapp 24 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2011). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit knapp 47 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.
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