pte20121008003 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Antiquitäten-Preise weiter im Sinkflug

Experten raten vom Einstieg als kurzfristige Wertanlage ab


Antikes Möbel: Schnäppchen-Chance für Kenner (Foto: flickr.com/rosmary)
Antikes Möbel: Schnäppchen-Chance für Kenner (Foto: flickr.com/rosmary)

Wien (pte003/08.10.2012/06:10) Die Preise für Antiquitäten unterer und mittlerer Qualität sind erheblich gesunken und drohen weiter zu fallen. Experten zufolge haben kitschige, pompöse und verschnörkelte Einrichtungsgegenstände heutzutage einfach ihren Reiz verloren, weil die nachkommende Generation einem schlichteren und minimalistischen Trend folgt. Somit haben die zu Nachkriegszeiten überaus gefragten Antiquitäten deutlich an Wert verloren. Dies bedeutet ein gutes Einstiegsgeschäft für Anleger, da sie nicht viel Geld in relativ qualitative Möbel investieren müssen.

Differenzierung wichtig

"Nicht alle Antiquitäten sind pompös und aufwendig gestaltet, da die Erscheinung von der jeweiligen Epoche und dem dazugehörigen Stil abhängt. So sind vor allem Möbel des Biedermeier, des Jugendstils beziehungsweise der Sezession, oder der Bauhauszeit mit ihren einfachen Linien und Formen Paradebeispiele für schlichte Gestaltung", so Michaela Strebl vom Dorotheum http://dorotheum.com gegenüber pressetext. "Der Geschmack des Sammlers ist bei der Auswahl entscheidend, für den Preis spielen der Erhaltungszustand sowie die Provenienz ebenfalls eine essenzielle Rolle."

Zu Zeiten der Schuldenkrise setzen viele auf die steigenden Preise für Gold und Immobilien, lassen Antiquitäten oft jedoch völlig außer Acht. Somit machen viele Händler mit ihren alten Möbeln kaum bis gar keinen Absatz und erzielen auf Auktionen nur mehr extrem niedrige Preise. Laut Marcus Rädecke, Leiter des Londoner Auktionshauses Christie´s http://christies.com , polarisiert der Markt enorm. Während die Mehrheit der Antiquitäten immer billiger werde, schnelle der Preis für Spitzenstücke sowie Objekte aus Schwellenländern unaufhaltsam in die Höhe.

Schlichtheit sticht Alter

Obwohl der Markt derzeit ein Überangebot an alten Möbeln aufweist, haben viele junge Menschen ihr Interesse an traditioneller Einrichtung verloren. Der Hauptgrund dafür liegt in den meisten Fällen im veränderten Lebensstil der heutigen Zeit, für den eine simple und unauffällige Umgebung charakteristisch ist. Darüber hinaus bevorzugt die neue Generation eher moderne Möbel, die ihren praktischen Zweck erfüllen. Möbel, die kunsthandwerklich auf hohem Niveau angefertigt wurden, werden oft ignoriert. Hinzu kommt ein hoher Preisaufschlag für alte Möbel durch Mehrwertsteuer und Transportkosten.

Trotz dieser negativen Prognose raten Experten nicht vom Antiquitätenkauf generell, sondern lediglich von einer kurzfristigen Wertanlage ab. Viele Objekte würden im Verhältnis zu ihrer Qualität eindeutig unterbewertet. Somit hat ein erfahrener Käufer die Möglichkeit, viele hochwertige Einrichtungsgegenstände zum guten Preis zu ergattern. Um ein Schnäppchen schlagen zu können, ist es jedoch wichtig, auf das Material, den Zustand, Einzigartigkeit, Hersteller und Herkunft zu achten. Für einen Sammler ist neben dem Zustand auch die Geschichte des jeweiligen Stückes von Bedeutung.

(Ende)
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