VÖB zu EU-Trennbankenvorschlägen
Statement von VÖB-Hauptgeschäftsführerin Prof. Dr. Liane Buchholz
Berlin (pts022/29.01.2014/13:15) Zu den heute in Brüssel von EU-Binnenmarktkommissar Barnier vorgelegten Trennbankenvorschlägen erklärt Prof. Dr. Liane Buchholz, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB:
"Es gibt keinen Beleg dafür, dass Trennbankenauflagen das Finanzsystem stabiler und damit krisenfester machen. Das hat beispielsweise der Fall von Lehman Brothers als reiner Investmentbank überdeutlich gezeigt. Eine mögliche stille Abkehr vom bewährten System der Universalbanken gefährdet die gewachsenen Finanzierungsstrukturen in Deutschland und kann damit die Realwirtschaft konkret belasten."
Buchholz: "Bei der Abtrennung von Handelsaktivitäten räumt der EU-Entwurf der EZB als künftiger Aufsichtsbehörde einen großen Ermessenspielraum ein. Niemand kann sagen, wie die EZB dieses Ermessen ausüben wird. Der EZB wird damit ein 'Blankoscheck' für tiefe strukturelle Maßnahmen ausgestellt. Die Zukunft wird zeigen, mit welcher Stärke die EZB diesen Machtbonus ausüben wird. Gleichwohl bleibt zu befürchten, dass durch die Individualprüfung auch erhöhte Bürokratiekosten auf die Banken und ihre Kunden zukommen!"
"Nicht zuletzt schaffen Trennbankenregeln wenige große Handelshäuser, die dann wiederum neue Systemrisiken für die Stabilität bieten", so die VÖB-Hauptgeschäftsführerin abschließend.
Über den VÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit 1.890,4 Milliarden Euro 23 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2012). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 49 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.
Weitere Informationen unter http://www.voeb.de
(Ende)| Aussender: | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB |
| Ansprechpartner: | Dominik Lamminger |
| Tel.: | +49/30/8192-162 |
| E-Mail: | presse@voeb.de |
| Website: | www.voeb.de |
