ptp20150424014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

MedUni Wien veranstaltet Servicetag mit begehbarem Darm-Modell am 28.4. 2015 in der Lugner City

Zum Welttag der Immunologie: Der Darm als zentrales Organ bei Nahrungsmittelallergien


Wien (ptp014/24.04.2015/10:00) Vier Prozent der Bevölkerung und damit rund 320.000 ÖsterreicherInnen leiden an einer Nahrungsmittelallergie, weltweit sind es bis zu 250 Millionen Menschen. Der Großteil der Betroffenen leidet unter Beschwerden im Magen-Darm-Trakt mit Symptomen wie Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. Der Darm ist neben der Nahrungsaufnahme auch jenes Organ, in dem vermutlich die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie stattfindet. 80 Prozent der menschlichen Immunzellen befinden sich im Darm zum Schutz des Körpers - ein gesunder Darm als Teil des Immunsystems ist daher entscheidend für die Entwicklung der Toleranz gegenüber Nahrungsbestandteilen und ungefährlichen Erregern.

"Das Fatale an einer Lebensmittelallergie ist, dass sie bis hin zu einem lebensbedrohlichen Schock führen kann", sagt die Fachärztin für Immunologie Eva Untersmayr-Elsenhuber vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien. Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems gegen ansonsten harmlose Bestandteile der Nahrung, die so genannten Allergene. Schon kleinste Mengen reichen aus, damit das Allergen von Antikörpern erkannt wird.

Die darauf folgende Histaminausschüttung kann neben Magen-Darm-Beschwerden u.a. auch Schwellungen und Brennen im Mundbereich, Husten, Atemnot, Asthma, aber auch Ausschläge und Juckreiz auf der Haut auslösen - bis hin zur lebensbedrohlichen Anaphylaxie. "Das ist auch der Unterschied zu einer Nahrungsmittel-Intoleranz." Derzeit gibt es keine andere Maßnahme gegen Nahrungsmittelallergien als die Vermeidung des Allergens in der Ernährung.

Servicetag der MedUni Wien zum Welttag der Immunologie

Anlässlich des Welttags der Immunologie am kommenden Mittwoch (29.4.), veranstaltet die MedUni Wien mit Unterstützung eines Wissenschaftskommunikationsprojektes des FWF, des Fonds für Förderung der wissenschaftlichen Forschung und unter der Schirmherrschaft der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie, ÖGAI, daher am Dienstag, 28. April 2015 (Lugner City, 1150 Wien), einen Servicetag für interessiertes Publikum, bei dem Nahrungsmittelallergien, deren Diagnose und Vermeidung, aber auch der Darm als das dabei zentrale Immunorgan im Mittelpunkt stehen.

Von 12 bis 20 Uhr gibt es die Möglichkeit, unter Anleitung der ExpertInnen der MedUni Wien aus den Fachbereichen Immunologie, Gastroenterologie, Allergieforschung oder Molekularbiologie durch das rund 16 Meter lange und 2,80 Meter hohe Darm-Modell der Felix-Burda-Stiftung zu gehen, um die bei einer Nahrungsmittelallergie ablaufenden Prozesse besser verstehen zu können. Außerdem stehen die ExpertInnen der MedUni Wien für Fragen aller Art zum Thema Nahrungsmittelallergien zur Verfügung.

Weiters ist der österreichische Pollenwarndienst der MedUni Wien mit einem Stand vor Ort, um auch Fragen von PollenallergikerInnen abdecken zu können. Präsentiert wird dort auch das erste Sachbuch in Kooperation von MedUni Wien und Manz-Verlag, "Pollen und Allergie", verfasst von Uwe Berger und Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der MedUni Wien.

Der Darm als wichtige Barriere

Ein bedeutender Faktor für die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie ist der Darm und dessen Funktion: "In diesem Zusammenhang gilt: Geht's dem Darm gut, geht's dem Menschen gut", sagt Untersmayr-Elsenhuber. Darmschleimhaut, Darmschleim und Bakterienschicht bilden eine funktionale, wichtige Barriere. Wenn Proteine aus der Nahrung nur vermindert abgebaut werden oder der Darm "undicht" ist, können erhöhte Mengen von Bestandteilen aus der Nahrungin den Körper eindringen. Die ungespaltenen Eiweiße gelangen in den Dünndarm, Immunzellen erkennen diese als "fremd" und werden aktiviert. Bei erneutem Kontakt kann dann eine allergische Reaktion auftreten. "Bei Magen-Darm-Problemen sollte die Möglichkeit einer bisher nicht bekannten Allergie in Betracht gezogen werden. Denn die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können auch unspezifisch sein."

Alle Infos zum Servicetag der MedUni Wien am 28.4. in der Lugner City und generell zu Nahrungsmittelallergien: http://www.meduniwien.ac.at/nahrungsmittelallergie

Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie neue Behandlungsmöglichkeiten für allergische und entzündliche Darmerkrankungen werden im Rahmen des Europäischen Immunologiekongresses vorgestellt und diskutiert werden, welcher vom 6.-9. September 2015 in Wien unter der Schirmherrschaft der ÖGAI stattfinden wird. Es werden 5000+ internationale TeilnehmerInnen erwartet und die österreichische Spitzenforschung auf dem Gebiet der Allergologie, Immunologie und Infektiologie wird dabei einen großen Stellenwert einnehmen. Nähere Informationen unter: http://www.eci-vienna2015.org

Rückfragen bitte an:
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Tel.: 01/ 40 160 11 501
E-Mail: pr@meduniwien.ac.at
Spitalgasse 23, 1090 Wien
http://www.meduniwien.ac.at/pr

Mag. Thorsten Medwedeff
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren 27 Universitätskliniken und drei klinischen Instituten, 12 medizintheoretischen Zentren und zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich.

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