pts20150804017 Bauen/Wohnen, Produkte/Innovationen

In Holzfertighäusern wohngesünder leben

Deutscher Holzfertigbau-Verband bildet erfahrene Praktiker zu Qualitäts-Koordinatoren aus (Teil 1)


Ostfildern (pts017/04.08.2015/12:20) Bauherren und ihre Familien haben ein Recht darauf, von gesundheitsschädlichen Emissionen aus Baustoffen gleich welcher Art und Herkunft verschont zu bleiben. Für seriöse Hausanbieter ist es daher selbstverständlich, alles Erdenkliche zu tun, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Wie aber können Bauunternehmen schlüssig nachweisen, dass etwas, das für Mensch und Tier potenziell unverträglich sein könnte, in einem neu gebauten Fertighaus aus Holz nicht da ist?

Der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV) hat sich zu dieser Frage seine eigenen Gedanken gemacht und einen praktikablen Weg gefunden, der sowohl der Erwartung jedes Bauherrn, in seinem neuen Haus gesund zu wohnen, als auch dem Wunsch der Fertighausanbieter nach rechtssicheren Produktionsbedingungen gleichermaßen entspricht: Bei DHV-Mitgliedern sorgen seit Mitte Juni eigens ausgebildete Qualitäts-Koordinatoren für baulichen Gesundheitsschutz.

Baulicher Gesundheitsschutz

Der Deutsche Holzfertigbau-Verband, dem 160 der insgesamt rund 220 Fertighausanbieter in Deutschland angehören, setzt auf das besondere Fachwissen und die praxisbewährte Qualifikation DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinatoren. "Dabei handelt es sich immer um Betriebsangehörige, die das Unternehmen wie ihre eigene Westentasche kennen", hebt Otto Kitzlinger hervor, Vorstandsmitglied des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes in Ostfildern.

Vom DHV werden die sogenannten "QuKos" intensiv geschult, so dass sie sich mit den spezifischen Eigenschaften jedes einzelnen Baustoffs von A bis Z auskennen. Darüber hinaus lernen sie, das Zusammenwirken der Bauprodukte in verbautem Zustand sicher einzuschätzen. Somit sind die Qualitäts-Koordinatoren in der Lage, in die Materialauswahl für jedes einzelne Objekt steuernd einzugreifen, Optimierungen des Fertigungsprozesses im Werk vorzunehmen und unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen am späteren Standort des Hauses für ein Höchstmaß an Entscheidungssicherheit und baulichem Gesundheitsschutz zu sorgen. Ein wesentliches Merkmal dabei ist, dass jede ausgesprochene Empfehlung, jede erfolgte Veränderung, jede noch so kleine Modifikation, jede Abweichung vom Standard protokolliert wird, um eine lückenlose Dokumentation aller Empfehlungen, Entscheidungen und Schritte zu erhalten, die auf die Materialität und die Gestalt des bauherrenspezifischen Holzfertighauses Einfluss genommen haben.

Aus gutem Grund

Diese Nachvollziehbarkeit trägt wesentlich zum guten Gefühl des Bauherrn und seiner Familie bei, bei "seinem" DHV-Mitgliedsunternehmen in allerbesten Händen zu sein. Darüber hinaus gewinnt die Dokumentation für den Hersteller an Bedeutung, da sie eine sichere Grundlage für die Auswahl gesundheitsförderlicher Baumaterialien bildet, den Nachweis erleichtert sowie der Gestaltung des gesamten Fertigungsprozesses dient.

Wechselwirkungen berücksichtigen

"Wenn man differenzierte Aussagen zum Beispiel über die Raumluftqualität und ihren Einfluss auf die Wohngesundheit in einem Neubau treffen will, muss man sehr genau hinschauen und zahlreiche Faktoren berücksichtigen", betont Ahmed Al Samarraie, Sachverständiger für Bauökologie und Vorstandsmitglied im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV) in Ostfildern bei Stuttgart. "Denn grundsätzlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass jedes gebaute Haus aus einer Vielzahl verschiedenartigster Materialien besteht, die miteinander harmonieren und im Verbund sicher funktionieren sollen. Materialien ohne irgendwelche Emissionen gibt es aber nicht, weshalb es immer auch zu Wechselwirkungen kommt.

In einem Neubau die Raumluftqualität zu messen, setzt daher voraus, über das Emissionsverhalten aller im spezifischen Fall verbauten Werkstoffe genauestens Bescheid zu wissen. Ganz entscheidend ist natürlich auch, ob der betreffende Raum noch leer ist oder ob er bereits möbliert wurde. Selbst das Parfüm oder das Rasierwasser von Personen, die sich in diesem Raum aufhalten, kann auf das Messergebnis Einfluss nehmen. Das bedeutet: Nur wenn wirklich alle Emissionsquellen bekannt sind und berücksichtigt werden, lassen sich auch die Wechselwirkungen schlüssig nachvollziehen. Das wiederum ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, um Reaktionsmuster zu erkennen und regulierend einzugreifen", umreißt Ahmed Al Samarraie die vielschichtigen Zusammenhänge.

Messungen der Raumluftqualität zu einem bestimmten Zeitpunkt durch externe Institute nach "Schema F" vornehmen zu lassen, hält der fertigbauerfahrene Experte für den falschen Weg. Denn am Ende steht aus Sicht des Hausbauunternehmens immer die Frage: Was fangen wir mit diesen Resultaten an? Wie lassen sich bei Bedarf gezielt Veränderungen vornehmen, wenn Soll und Ist voneinander abweichen? "An den richtigen Stellschrauben zu drehen und die Feinjustierung so vorzunehmen, dass alle Maßnahmen der Verwirklichung der Bauherrenwünsche dienen, ist letztlich nur das Hausbauunternehmen in der Lage", merkt Ahmed Al Samarraie an.

Mitarbeiten und mitgestalten

Dass der DHV mit der Ausbildung von Qualitäts-Koordinatoren Neuland betritt - die ersten fünf DHV-zertifizierten "QuKos" wurden anlässlich der DHV-Frühjahrstagung Mitte Juni ernannt - eröffnet den Mitgliedsunternehmen, die sich aktiv in den Entwicklungsprozess einbringen, Gestaltungsspielräume. Zudem bedeutet die Ernennung DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinatoren für Fertighaus-Bauherren eine echte Chance, ihre Wohnwünsche und berechtigten Ansprüche sehr viel detaillierter als bisher möglich in die Hausbauplanung einzubringen. "Wir sehen zahlreiche gestalterische Möglichkeiten, die sich aus dem Wirken der DHV-zertifizierten Qualitäts-Koordinatoren ergeben. Im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen sowie zum Wohle der Bauherren werden wir unsere Erfahrungen sorgfältig auswerten, um den immer anspruchsvolleren gesetzlichen Obliegenheiten auch zukünftig mehr als nur gerecht zu werden", hebt DHV-Geschäftsführer Thomas Schäfer hervor.

Der Deutsche Holzfertigbau-Verband ist überzeugt, dass dem Holzbau in Deutschland und Europa ein weitaus höherer Marktanteil gebührt als 15 Prozent, bei denen die Branche gegenwärtig steht. Für eine signifikante Steigerung bedarf es zündender Ideen, die Menschen für den Holzfertigbau begeistern. Eine solche Innovation könnten die neuen Qualitäts-Koordinatoren sein, die es bei immer mehr DHV-Mitgliedsfirmen gibt.

Nähere Informationen über DHV-zertifizierte Qualitäts-Koordinatoren und ihre Rolle beim Bau eines Holzfertighauses gibt es von der DHV-Geschäftsstelle c/o FORUM HOLZBAU, Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, info@d-h-v.de, http://www.d-h-v.de

Über den DHV
Mit mehr als 160 Mitgliedern ist der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV) die größte Organisation für den handwerklichen Holzfertigbau. Er vereint Architekten und erfahrene Tragwerksplaner ebenso wie Hersteller von vorgefertigten Holzbau-Elementen für Gebäude aller Art sowie Ingenieurholzbau-Unternehmen; darüber hinaus gehören ihm auch Partner aus der Zulieferindustrie an. Das gemeinsame Ziel aller Mitgliedsfirmen heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur schlüsselfertigen Ausführung. Die Adresse: DHV, Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., c/o FORUM HOLZBAU, Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, info@d-h-v.de, http://www.d-h-v.de

(Ende)
Aussender: Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV)
Ansprechpartner: Peter Mackowiack, Referat Kommunikation
Tel.: 07 11/239 96-54
E-Mail: Mackowiack@d-h-v.de
Website: www.d-h-v.de
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