pts20151009019 Produkte/Innovationen, Politik/Recht

Europäisches und chinesisches Patentamt arbeiten seit 30 Jahren zusammen

Schweizer Unternehmen profitieren: +39% bei Schweizer Patentanmeldungen in China seit 2010


Europäisches Patentamt (Foto: Europäisches Patentamt)
Europäisches Patentamt (Foto: Europäisches Patentamt)

Lyon/München (pts019/09.10.2015/11:35) * Europäisches Patentamt (EPA) und chinesisches Patentamt (SIPO) arbeiten seit 30 Jahren zusammen
* Schweizer Unternehmen profitieren: +39% bei Schweizer Patentanmeldungen in China seit 2010
* EPA-Präsident Battistelli: "Das chinesische und das europäische Patentsystem ähneln sich stark. Das ist ein großer Vorteil für global operierende Unternehmen aus Europa."

Das Europäische Patentamt (EPA) und das Staatliche Amt für geistiges Eigentum der Volksrepublik China (SIPO) feiern in diesem Jahr das 30-jährige Jubiläum ihrer bilateralen Zusammenarbeit. Ihre Partnerschaft zeitigt auch bedeutende Auswirkung auf den weltweiten Schutz geistigen Eigentums. Auf einer Konferenz in Lyon (http://www.epo.org/learning-events/events/conferences/30y-epo-sipo_de.html ) mit über 140 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Patentwesen hielten beide Ämter Rückschau auf die Errungenschaften aus drei Jahrzehnten Zusammenarbeit.

Schweizer Unternehmen profitieren zunehmend von der engen Zusammenarbeit. Die Zahl Schweizer Patentanmeldungen in China wächst kontinuierlich und hat 2014 mit 4 276 Anmeldungen einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2010 ist die Zahl Schweizer Patentanmeldungen in China damit um 39.4% gestiegen, allein im letzten Jahr um rund 9%, siehe Abbildung: Patentanmeldungen aus der Schweiz beim Chinesischen Patentamt (http://mediacentre.epo.org/razuna/assets/1/48E87A7B232941C28C61EBF14484744C/img/FEFC1C1EB1BC40F8812B427256BE4305/Switzerland_DE_SIPO.jpg ). Die Schweiz ist nach Deutschland und Frankreich das drittgrößte Anmeldeland in China aus Europa (vor den Niederlanden, Grossbritannien und Schweden), siehe Abbildung: Grösste europäische Anmelder beim SIPO 2014 (http://mediacentre.epo.org/razuna/assets/1/48E87A7B232941C28C61EBF14484744C/img/733A7E68F1A84D14B8EDF330B867EDF5/EPO-SIPO_30Y_press_graph_5.jpg ).

"Die enge Kooperation der beiden Patentämter war entscheidend für die Entwicklung eines modernen und effizienten Schutzrechtssystems für das geistige Eigentum in China, von dem innovative Wirtschaftsunternehmen in beiden Regionen enorm profitieren", äusserte sich EPA-Präsident Benoît Battistelli. "Das europäische und das chinesische Patentsystem haben heute viele Gemeinsamkeiten. Dies stärkt beide Regionen als weltweit führende Innovationszentren und ist auch für den bilateralen Handel von grossem Nutzen. Patentschutz ist in der ganzen Welt immer stärker gefragt. Damit ist unsere Zusammenarbeit auch zu einer Säule des globalen Patentsystems geworden."

"Das SIPO hat die Zusammenarbeit mit dem EPA stets als sehr wichtig erachtet", so der Leiter des SIPO, Shen Changyu. "In den letzten 30 Jahren hat China aus dem Stand heraus ein ausgezeichnetes System zum Schutz des geistigen Eigentums (IP) geschaffen. Der gewerbliche Rechtsschutz ist in China inzwischen tief verankert, und angesichts seiner wachsenden Bedeutung werden das SIPO und das EPA ihre Zusammenarbeit zur gemeinsamen Innovationsförderung weiter vertiefen und ausweiten. Ich bin überzeugt, dass wir so einen noch größeren Beitrag zur wirtschaftlichen, technischen und kulturellen Entwicklung von China und Europa leisten werden. Von unseren Bestrebungen werden die globalen Entwicklung im Patentwesen sowie Erfinder weltweit profitieren."

In den letzten Jahren hat der Handel zwischen der EU und China schwunghaft zugenommen. Nach den USA ist China inzwischen der zweitgrösste Handelspartner der EU, und in den vergangenen 10 Jahren war die EU Chinas bedeutendster Handelspartner. Das Handelsvolumen zwischen beiden Wirtschaftsregionen liegt derzeit bei gut einer Milliarde Euro täglich. Für europäische Wirtschaftsunternehmen, die Zutritt zum chinesischen Markt anstreben, ist deshalb die rechtliche Absicherung über ein gut funktionierendes Patentsystem unerlässlich.

Von der technischen Zusammenarbeit zur strategischen Partnerschaft

Das EPA hat China von Grund auf beim Aufbau eines Patentsystems und der Errichtung eines der weltweit führenden Patentämter unterstützt. Ihren ersten Vertrag über eine formale Zusammenarbeit hatten das EPA und das chinesische Patentamt (CPO), der Vorläufer des heutigen SIPO, bereits 1985 unterzeichnet. In den ersten Jahren der Zusammenarbeit standen intensive Schulungsmaßnahmen für CPO-Vertreter im Mittelpunkt (etwa 1 000 Angestellte des SIPO waren über die Jahre hinweg zu diesem Zweck in Europa). Mit der Zeit entwickelte sich die grösstenteils technische Unterstützung zu einer stärker strategisch ausgerichteten Kooperation, in deren Verlauf China sein Patentrecht überarbeitete und ein modernes Patentprüfungsinstrumentarium einführte. Ein Meilenstein stellte dabei die Einführung von EPOQUE in China dar, dem EPA-eigenen Tool für Patentrecherche und -dokumentation: diese Plattform wurde vom SIPO vollständig in die eigene Umgebung integriert.

Von 1993 bis 2011 hat das EPA im Auftrag der Europäischen Union in China zwei große Projekte zur Patentgesetzgebung, Sensibilisierung für geistiges Eigentum und Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte unterstützt. Diese Massnahmen unterstützten China bei der Vorbereitung seiner Aufnahme in die WTO im Jahr 2001 und ebneten den Weg hin zu einem eigenen und zeitgemässen Schutzrechtsystem.

Statistiken (Downloads):

Abbildung 1: Zunahme chinesischer Patenteinreichungen beim EPA
http://mediacentre.epo.org/razuna/assets/1/48E87A7B232941C28C61EBF14484744C/img/AECF92781E7E4F64B4BA7FCA268071E5/EPO-SIPO_30Y_press_graph_1.jpg

Abbildung 2: Verteilung und Entwicklung chinesischer Patentanmeldungen beim EPA 2014 nach Bereich und Technologie
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Abbildung 3: Grösste Anmelder beim EPA aus der VR China 2014
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Abbildung 4: Grösste ausländische Anmelder beim SIPO 2014
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Abbildung 5: Grösste europäische Anmelder beim SIPO 2014
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Abbildung 6: Entwicklung von Patentanmeldungen beim SIPO (Inland und Ausland)
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Abbildung 7: Patentanmeldungen aus Europa beim chinesischen Patentamt (SIPO) 2014
http://mediacentre.epo.org/razuna/assets/1/48E87A7B232941C28C61EBF14484744C/img/5EBFE3FAE1B345D29B34C0B9B4D2A5BC/EPO-SIPO_30Y_press_extra_graph_7.jpg

Abbildung 8: Patentanmeldungen aus der Schweiz beim Chinesischen Patentamt (SIPO)
http://mediacentre.epo.org/razuna/assets/1/48E87A7B232941C28C61EBF14484744C/img/FEFC1C1EB1BC40F8812B427256BE4305/Switzerland_DE_SIPO.jpg

Hintergrundinformationen zur Pressemitteilung: 30 Jahre Zusammenarbeit: Ein Rückblick des Europäischen und des chinesischen Patentamts (PDF im Anhang).

Pressekontakt:

Rainer Osterwalder
Europäisches Patentamt
Tel.: +49 89 2399-1820
Mobile: +49 163 8399527
E-Mail: rosterwalderwalder@epo.org

Jana Kotalik
Europäisches Patentamt
Tel.: +49 30 25901330
Mobil: +49 151 54403997
E-Mail: jkotalik@epo.org

Axel Schafmeister
Shepard Fox Communications
Tel. +41 44 252 0708
Mobil: +41 78 714 8010
E-Mail: axel.schafmeister@shepard-fox.com

(Ende)
Aussender: Europäisches Patentamt
Ansprechpartner: Rainer Osterwalder
Tel.: +49 89 23 99 18 20
E-Mail: rosterwalderwalder@epo.org
Website: www.epo.org
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